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Bernardo PT 200 ED Bericht
#1
Hallo zusammen!

Heute früh hab ich ihn endlich ausgepackt: Mein Bernardo PT 200 ED ist da Smile

Nach langer Suche, viel hin und her und Rezensionen sowie Testberichte vergleichen hat mir zum Schluss ein Freund geholfen, der selbstständiger Schreiner ist. Der hat selber einige Geräte von Bernardo in der Werkstatt (natürlich größere wie z.B. eine Bandschleifmaschine) und war immer zufrieden damit. Auch mit dem Service. 

Also wurde es statt Scheppach, Einhell, Zipper und co. eben der Bernardo. Das Teil ist wahrscheinlich größtenteils baugleich mit anderen Konkurrenten, jedoch die integrierte Absaugung hab ich noch bei keinem anderen in dieser Preisklasse gesehen. 

Aber nun los mit dem Bildern, ich weis ihr steht drauf  Big Grin

Leider muss ich den Beitrag in mehrere Posts aufteilen, in einen gehen nicht alle Fotos rein: 


Der Hobel kam gut verpackt bei mir an, mit dabei ist natürlich die Absaughaube samt Schlauch, Schiebestock, Schellen, Spänefangsack, zwei Ersatzriemen, der obligartorische Inbusschlüssel und die Kurbel für die Dicke.

       

Wofür das Teil unten links im Bild ist erschließt sich mir nicht. Das Ding wird auch nirgends in der Anleitung erwähnt, soweit ich gesehen habe. 

(PS: Ich weis, es sieht aus wie bei Hempels unterm Sofa in der Werkstatt, darum kümmere ich mich heute Nachmittag, brauch eh Platz für den Hobel)


Die Tische und der Anschlag machen einen stabilen Eindruck. Auch wenn man das Holz mal ein wenig grober drüber führt, verbiegt sich gar nichts und der Anschlag bleibt auf seiner Position. Der ist vormontiert und muss nur mit zwei Schrauben am Gerät befestigt werden. Überraschend war, dass sowohl die 90 Grad als auch die 45 Grad Einstellung auf Anhieb passten. Ich musste nichts mehr umstellen. Auch die Tische sind plan, soweit mir das die Wasserwaage sagen kann. 

           


Der Anschlag lässt sich nach vorne und hinten verschieben, was Anfangs ein wenig hakelig ist. Silbergleit löst dieses Problem aber sofort Smile. Es sind zwei Stopper verbaut, die man nach belieben justieren kann. 

   

Beim ersten hobeln hab ich aber festgestellt, dass sich das Werkstück an der Abschlusskappe verhakt. Also weg damit. Die Kanten sind nicht sehr scharf und dank Alu kann man sie entgraten, sollte wirklich eine scharfe Stelle dran sein. Außerdem möchte ich euch das Innenleben nicht vorenthalten. Die Riemen sehen stabil aus und bis auf die beiden großen Zahnräder ist alles aus Stahl gefertigt. 

       

Außerdem noch ein Bild von hinten, wo der Schlauch in die integrierte Absaugung läuft. Die Absaughaube kann man oben sowie unten befestigen zum abrichten oder dickenhobeln. Das ist auch nötig, denn diese betätigt einen Sicherheitsschalter ohne den die Maschine nicht anspringt. Man muss den Anschlag (wie bei vielen anderen günstigen Maschinen) übrigens nicht komplett demontieren, wenn man dickenhobeln will. Es reicht ihn auf 45 Grad zu stellen und ganz nach hinten zu fahren. Praktisch. Was mir auch gefällt ist der Not-Aus vorne am Gerät. 

   

So, als nächstes kommt der erste Hobeltest, natürlich gleich Vollgas Laught
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#2
Nun zum Zweck des Gerätes, dem hobeln. 

Ich hab einiges an Balken und Brettern rum liegen das ich gerne anderweitig verwenden würde als fürs Lagerfeuer. Einen der schlimmsten Balken hab ich eh mal zugeschnitten, aber ohne Hobel war an eine weitere Verarbeitung nicht zu denken. Die Teile kommen mir jetzt gerade recht. 

Also schnell mal das krummste Stück ausgesucht

           

und ab auf die Abrichte. 

Zugestellt hab ich Anfangs nur 1mm. Bei 2mm (maximum) merkt man schon das er sich schwer tut. Aber 1mm reichen auch, die hohle Seite war in einer Minute plan. Dann die Seite mit der Baumkante schön am Anschlag entlang, auch mal mit mehr Druck. Da verbiegt sich nichts. Beeindruckend. 

       

Das Ergebnis meines tatsächlich allerersten Hobelversuchs kann sich sehen lassen. 

       

Die Absaugung leistet wiklich gute Arbeit, lediglich beim dickenhobeln fallen einige Späne an. Aber lange nicht so viel, wie ich befürchtet habe. 
Außerdem ist ein Hobelschlag zu erkennen, was wohl erstens daran liegt dass ich zu viel zugestellt habe und die Walze das Holz Anfangs gekippt hat und zweitens an dem doch recht kleinen Tisch. Da hab ich aber schon ein Stück Siebdruck, das diesen verlängern darf.
Ich hoffe man sieht den Schlag auf dem Foto und die "Sauerei" nach dem dickenhobeln: 

       

Der Spänefangsack wäre wohl nach 10 solchen Teilen voll. Der besteht aus einem sehr dichten Stoff, aus dem kaum Staub kommt und hat einen Reißverschluss zum einfachen ausleeren. Es bleiben auch keine Späne hängen, auch wenn man schon mit der Hand rein muss um alles zu erwischen. Der Verschluss dürfte größer sein. 

Fazit: 

Pros: 

-Gehäuse aus Metall bzw. Blech, kein Plastik
-Tische plan
-Anschlag stabil
-Not-Aus
-Absaugung integriert, spart die Anschaffung einer großen


Nun zu den Contras, denn wenige gibt es. Zwei davon haben weniger mit der Maschine als mit der Qualitätskontrolle und der Verpackung zu tun. 

1.: Der Lack an der vorderen Abdeckung wirft Blasen und blättert ab. Da wurde wohl auf Rost lackiert.

   


2.: Der Anschluss für den Spänefangsack ist gebrochen. Dort wo er im Karton war ist im Styropor eine tiefe Druckstelle, das hat er wohl nicht ausgehalten. 

       

Ich habe den Verkäufer schon angeschrieben. Zurück schicken werde ich die Maschine auf keinen Fall, wer weis ob das Tauschgerät auch so gut eingestellt ist. Das mit dem Lack stört mich nicht stark und den Anschluss gibts als Ersatzteil. Ich hab mal nach einer Preisminderung gefragt. 

Außerdem muss ich sowieso einen Unterbau konstruieren. Auf der TKS kann er nicht bleiben und ist dort auch zu hoch, die Werkbank ist noch höher. So kann ich nicht sicher arbeiten. Im Unterbau wird dann ein Behälter sein, der die Späne auffängt. 

Ansonsten: 

-Dicke stimmt um 1mm nicht, da muss man die Anzeige nachstellen
-Hobelschlag doch recht aufdringlich
-2mm Abtrag bei Eiche würde ich nicht probieren
-Der Anschlag lässt sich nicht nach innen verschieben, so nutzt man das Messer immer an einer stelle ab (aber das kann kein Gerät in der Klasse soweit ich weis)

Aber alles in allem bin auf den ersten Blick ich wirklich zufrieden mit dem Gerät. Für knapp 400 Euro bekommt man da schon was brauchbares. 370 dank Gutscheinaktion Wink.
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#3
Danke für deinen ausführlichen Erstbericht :-) ... bin gespannt was dein Händler anbietet ...
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#4
DAnke für die ganzen Infos und natürlich viel Spaß und Freude mit der Maschine.
... und wer mir was Gutes tun möchte: Amazon Wunschzettel

PS: Die Artikel bitte explizit an die "Wunschzettel Adresse" schicken lassen, ansonsten landen sie bei Dir. Wink
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#5
Dankeschön Smile.

Spaß hätte ich heute gerne noch gehabt aber aus dem Plan "eben mal schnell" für den Hobel Platz zu schaffen ist ein Komplettumbau der halben Werkstatt geworden, der mich wohl noch ein Paar Tage beschäftigen wird. Erst mein Bruder konnte mich mit einem kühlen Bier um halb Acht aus der Werkstatt locken Laught
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#6
Schöner Bericht. Danke dir.

Wo ist denn der Hobelschlag, bzw. wo ist er ausgeprägter? Am Anfang oder am Ende?

100% vermeiden kann ich ihn auch nicht. Aber es hilft, das Holz mit Gefühl zuzuführen und wieder abzuholen. Ohne zu verkanten und so, dass es möglichst von Anfang bis Ende in einer geraden Linie durch den Hobel geht. Also mit Gefühl die zu kurzen Tische ausgleichen.
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#7
An beiden Seiten jeweils ca. 3-4 cm vom Ende des Stückes entfernt.

Jo, ich dachte mir schon, dass ich da noch Übung brauche. Das war das erste mal, dass ich ein Stück Holz durch die Dicke geschoben habe. Mit so einem Gerät hab ich ja selber noch nie gearbeitet, immer nur zugesehen. Ich vermute, dass ich 1. nicht richtig eingeschoben und 2. zu viel zugestellt habe.

Da ich mir die letzten Wochen Tests und Videos zu so ziemlich jeder Maschine angeschaut habe wage ich aber zu behaupten, dass in der Preisklasse alle einen gewissen Schlag haben, mal mehr oder weniger schlimm. Ich teste das heute mal mit der Verlängerung des Tisches. Wenn ich dazu komme, bekommt die Bernardo heute ihr Untergestell mit Spänefangkasten.

Der labbrige Sack nervt ein wenig, wenn man sie wie ich aus Platzgründen ständig bewegen muss. Außerdem muss man sich quasi schon hinknien um sauber an den Reißverschluss zu kommen, dann muss man noch was drunter stellen das die Späne auffängt usw....

könnte man den Sack oben abnehmen wäre es bequemer. Aber dazu müsste man immer die Schelle lösen, was auch nicht toll ist.

Also Kasten unten dran mit Kiste, die man raus ziehen kann.
Das reimt sich und was sich reimt ist gut, sagte schon der Pumuckl Wink
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#8
UPDATE  Laught

Ich hab gerade noch ein wenig gehobelt, da ich heute doch noch den Anfang für den Unterschrank gemacht habe. Dazu wird ein Rahmen aus Vierkanthölzern gebaut, der dann mit MDF verkleidet wird. Davon hab ich noch ne Menge da. Jetzt weis ich auch wann der Sack voll ist:

1 Balkenstück ca. 12x5cm 90cm lang um nen halben cm abgehobelt (war sehr krumm)
1 Vierkantholz ca. 2,5x4cm 200cm lang bearbeitet (in 50cm Stücken)

Sack ca. 3/4 voll.

Ich bin auf jeden Fall froh, wenn ich den Unterschrank mit Spänefang fertig habe. Die Maschine staubt zwar im Betrieb kaum, beim ausleeren des Sackes dafür umso mehr. Wenn man ihn nicht abnimmt muss man daneben knien und das Zeug in einen Eimer füllen. Nimmt man ihn ab und trägt ihn zur Biotonne muss man erst die Schelle aufschrauben und nachher den Sack wieder auf den Stutzen friemeln, der sitzt da nämlich recht eng drauf.
Aber das hat sich die Woche ja noch erledigt wenn ich dazu komme.

Den Hobelschlag kann man tatsächlich etwas beeinflussen, je nachdem wie man das Werkstück einführt. Ganz weg bekomme ich ihn aber nicht, also muss ich den unteren Tisch vergrößern.

Gerade noch hab ich bemerkt, dass ich wohl bei den Balken einen erwischt habe, in dem noch etwas Dreck steckte. Ich hab die damals zwar mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet und vor dem hobeln abgebürstet sowie optisch auf Fremdkörper kontrolliert, alles geht da aber trotzdem nicht raus. Aber genau die Balken waren ja der Grund für den eigenen Hobel, weil ich die teuren Messer meines Schreiners nicht bezahlen wollte. Der regt sich auch immer recht auf wenns um Werkzeug geht, ich versteh ihn ja Wink.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich hab eine ganz leichte Kerbe in einem der Messer. Die sieht man am Messer kaum, man fühlt sie eher mit dem Fingernagel. Am Holz sieht man den Streifen sehr wohl. Lässt sich aber beim schleifen danach beheben.

Auf jeden Fall lass ich die Messer jetzt drin, bis ich all mein altes Holz durch die Maschine gejagt habe. Danach kauf ich entweder neue (ca. 30 Euro)  oder suche einen Schärfdienst. Ich hatte auch die Vorrichtung für meinen Tiger Nassschleifer im Sinn bis ich dann gesehen habe, dass das Stück Blech weit über 100 Euro kostet. Dazu noch die Arbeit und die Gefahr dass ich die Messer doch verschleife.... Nönö. Für 30 Euro kommen da neue rein oder ich lasse schleifen, keine Ahnung was das bei uns kostet.

Trotzdem, der Bernardo macht das arbeiten schon wesentlich einfacher. Endlich kein krummes Holz mehr Smile
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#9
Der DonRedhorse hat sich eine Schleifvorrichtung für die Hobelmesser selber gebaut. Evtl. fragst du ihn mal.
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#10
Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht, den ich aufmerksam verfolgt habe.
Deine Bernado ist im Übrigen Baugleich mit meiner Scheppach.
Zu dem Hobelschlag kann ich Dir nur sagen, das er sich nicht vermeiden lässt, weil, wie in Bild 3 deines Eingangspost, zu sehen ist, das die Andruckwalzen sich nicht verstellen lassen, Der Druck ist durch die Federn vorgegeben, was Dir am Ende den Hobelschlag einbringt.
Ich habe den Tisch des Dickenhobel verlängert, wie in einem Video von Profwood mal zu sehen war, das Ergebnis ist allerdings nicht Zufriedenstellend.
Hier hilft eben nur die Materialzugabe um den Hobelschlag später wegzusägen.
Ich habe mich mit diesem Umstand arrangiert und kann mittlerweile gut damit leben.

Gruß Karsten
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