Hi, die T-Stücke für die Abgänge sind klar, geben auch einen engeren Radius, aber "mal" kann man diese als Abzweig von der Hauptleitung schon nehmen.
Zwischen 25 und 50 Metern ist aber ein großer Unterschied (in Metern), Du planst vermutlich noch, wie und wo Du überhaupt verlegst?
Die Kompressorgröße spielt da kaum eine Rolle, es gelten im Prinzip die gleichen Bedingungen wie beim Direktanschluss am Druckminderer oder Kessel. Kommt halt auf Deinen EInsatzzweck an, für einen Schlagschrauber können 50 Liter Kesselvolumen schon knapp werden: Ich hatte jahrelang einen Schlagschrauber von Rodcraft, und den einfachen von Güde im Einsatz. Nach zwei (von fünf) Radschrauben war der Kessel (50 Liter) bereits unter 6bar und der Kompressor musste anlaufen. Inzwischen habe ich einen von Hazet (Magnesium, 1/2" Aufnahme), mit dem kann ich alle fünf Schrauben lösen, bei der letzten Schraube läuft der Kompressor erst an.
Wenn man diese Effizienz betrachtet, kostet aber sparsames Druckluftwerkzeug auch richtig Kohle. Der Rodcraft kostete so etwa 69 oder 79 Euro, der Hazet dagegen 279 Euro. Ich hab früher immer viel mit Druckluft geschraubt und gearbeitet, seitdem ich aber besseres Werkzeug habe und in vielen Teilen nun doch lieber mit Elektromaschinen arbeite, haben meine Stromkosten spürbar nachgelassen! Deshalb rate ich inzwischen, sich den Einsatz von Druckluftwerkzeug auch gut zu überlegen, zumal es inzwischen wirklich guten Akkuersatz gibt. Rein für Reifenwechsel ist ein Schlagschrauber von Bosch 18V mehr als ausreichend, Druckluft verwende ich inzwischen auch nur noch für Lackierung und Schlagschrauben. Selbst Ausblasen nutze ich nur noch selten, da der Dreck verteilt wird, da gehe ich lieber mit der Absauganlage mal an Dinge dran.
Was Druckluft so ineffizient macht:
Ein Kompressor mit Abschaltung bei 11 bar (guter Heimwerkerkompressor) arbeitet gegen Ende hin mit gleich hoher Stromaufnahme, die Füllleistung fällt aber mit steigendem Druck immer weiter ab. Eigentlich auch logisch. Daher hab ich meinen 11bar Kompressor damals so eingestellt, dass er bei 8,5bar abschaltet (geht über einen Poti am Multischalter, zumindest bei den Condor). Mein größtes Werkzeug (Rodcraft Schlagschrauber) brauchte etwa 6bar Arbeitsdruck, es ging also nur um "Reserve". Je höher aber die Druckluft verdichtet wird, desto teurer wird sie (Wirkungsgrad beim Füllen). Wie hoch man das nun als Reserve ansetzt, hängt von dem spontanen Verbrauch und der effektiven Füllleistung des Kompressors ab. Auch hier zum Vergleich: Mit dem Hazet Schlagschrauber nutze ich rund 5-5,5 bar am Druckminderer, also deutlich weniger!
Daher steht mein heutiger Kompressor (ich machte den Fehler und hab meinen großen Güde damals verkauft mangels Platz) auf Abschaltung bei rund 8bar. Spart einfach Geld.
Was bedeutet das nun für Dein System?
Nun, die Dimensionierung der Leitungen hängt maßgeblich davon ab, welches Werkzeug Du anschließt. Wenn Du einen guten, effizienten Schlagschrauber einsetzt, kannst Du den auch noch am Ende einer 50m Leitung in 1/2" gut verwenden, Arbeitsdruck rund 6 bar. Was sich ändert über die Strecke und mit jeder Biegung abnimmt, ist die Liefermenge. 25 Meter mit 10 90° Winkeln sind da natürlich schlechter als 50 Meter mit 3 Winkeln. Große Radien (s.o.) besser geeignet wie scharfe 90° Winkel in den Ecken.
Dazu kommt noch die Frage, ob Du alleine oder mit mehreren Personen dran arbeiten willst. Dafür ist dann aber ein solch dimensionierter Kompressor wirklich an der Grenze.
Mein Grundvorschlag im Aufbau lautet, den Abgang vom Kessel in 1 oder 3/4 Zoll zu machen und dort einen hochwertigen, groben Abscheider anzusetzen. Ich hatte den von EWO in 3/4 Zoll, direkt am Kessel festgeschraubt, dieses Modell (Vorsicht, das ist 1/2 Zoll):
http://www.ebay.de/itm/ewo-Filterdruckre...2427775390
Damit war ich erstes Kondensat und Öl los und dann gings mit einem dicken Meterstück von Flexschlauch auf die Druckleitung.
Die hatten wir aus einem solchen Material, in 1/2":
http://www.ebay.de/itm/PE-Rohr-DVGW-Trin...2672371278 Musst halt schauen, welches System dann für Dich am günstigsten ist, wenn Du Fittinge, Rohr usw. zusammenrechnest, ob es geschraubt, gequetscht (hast Du eine Crimpzange, die Du ausleihen kannst?) oder gelötet (Cu) werden soll. Meine Erfahrung: Beim eigenen Heizungsmenschen mal fragen, wenn er sowieso zur jährlichen Wartung vorbeikommt. Wir haben damals die Leitungen alle vorbereitet und er kam dann vorbei und hat dann mit seinem Monster alles gecrimpt. Die Zange wollte er nicht aus der Hand geben, verständlich. Am Ende hatten wir rund 100€ Materialkosten für Leitungen und Fittinge und nochmal offizielle 80 Euro Arbeitskosten für seine Arbeit, passte prima ins Budget. Soviel hätte ich alleine für Leitung und Fittinge bezahlt, hätte ich sie selbst hier im Handel vor Ort gekauft. Heute mit dem inzwischen vorhandenen Internetangebot kann das auch lohnen, sich alles zusammen zu kaufen und zu schrauben (Beispiel Rehau System).
Also mach mal eine Skizze von der Werkstatt in "Obendraufsicht", damit ermittelst Du die waagerechten Leitungslängen. An den Entnahmestellen markierst Du es Dir, dann nummerierst Du die durch und machst von jeder Wand nochmal eine Skizze, wie die Anschlüsse aussehen sollen. Übrigens, bei jeder Entnahmestelle würde ich dann nochmal einen "normalen" 1/2" Wasserabscheider und, ggf. Nebelöler beisetzen. Gibt es als fertige Wartungseinheiten direkt so zu kaufen. Für Lackierarbeiten empfehle ich nochmal zusätzlich einen Feinabscheider mit Filter drinnen, dann hat man sauberste Ergebnisse. Letztere würde ich aber nicht fest verbauen, sondern mobil an die Leitung hängen.
Noch ein letztes Wort zur Effizienz und Planung:
Ein Freund von mir hat dann die Werkstatt von uns übernommen und dort eine KFZ-Werkstatt ausgebaut, die heute noch läuft. Er fluchte stets über die mangelnde Druckluftmenge, sein Schlagschrauber (kein Hazet, aber auch ein gutes Teil) löste einfach nicht jede Radschraube, was sehr ärgerlich ist, wenn man Wechselsaison hat. Da muss man ruckzuck mit zwei Leuten dran schaffen können ohne Pfffffff.....
Es stellte sich heraus, dass die Leitung einwandfrei war! Er hatte auf den letzten zwei Metern billigen Spiralschlauch dran, der nur 5 oder 4mm Innendurchmesser hat. Das ist natürlich ein Killer. Daher auch den Schlauch auf den letzten Metern gescheit dimensionieren, für meinen Schlagschrauber habe ich einen ölbeständigen Spiralschlauch mit 8 oder 9mm Innendurchmesser. Das geht alles mit. Leider finde ich den aktuell nicht mehr zu kaufen, schau halt, ob es auch ein "einfacher" Schlauch tut.
Jedenfalls klappte es dann auch ganz anders beim Reifenfüllen und "Setzen" der Neureifen auf die Felgen. Vorher stand er da pro Reifen mehr als eine Minute, dann lief es in der Hälfte der Zeit.
Eine der Leitungen in der alten Werkstatt verlief mit vielen engen Eckbögen und war recht lang, das war ziemlich blöd, da dort wenig Luftmenge ankam. Daher habe ich an dem Ende einen Doppelverteiler (Schnellkupplung) gesetzt und hatte daran einen 11 Liter-Kessel angeschlossen (Drucklufttank vom Lkw), der dann als "Puffer von der anderen Seite" diente. Dadurch lief es super! Dabei muss man jedoch beachten: Sowas hilft beim Schlagschrauber, aber nicht bei Konstantentnahme wie Schleifmaschine, Bohrmaschine o.ä.
Also, dann plane mal drauf los! :-)