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Durchgeschleifte DDR-E-Anschlüsse nutzen!?
#1
Vorab: Ja, ich weiß, dass Arbeiten an elektrischen Anlagen gefährlich sind und man dies Fachleuten überlassen sollte.

Trennung

Wie ich bereits in anderen Themen geschrieben hatte, sind 80 % der Anschlüsse bei uns »durchgeschleift« und haben keinen separaten Neutralleiter. Nachdem ich heute wieder mal auf so eine »Schaltung« gestoßen bin (Steckdose an der Garage), meine Frage:

Kann man, wenn man z. B. von dieser Steckdose weitere Dosen anschließen möchte, mit »normaler« Schaltung, also separatem Neutralleiter weitergehen oder ist eine sichere Funktion dann nicht mehr gewährleistet? Ich habe das mal auf dem Foto eingezeichnet, wie ich das meine. Hoffentlich ist es verstädnlich ...

Vielen Dank.
Wolfgang


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#2
Klassische Nullung nennt sich das.

Laut Vorschriften musst Du bei einer Änderung daran gleich alles neu machen.

Die absolute Ultra-Minimallösung, die TECHNISCH vertretbar sein könnte, wäre an dem Punkt einen Aufputzverteiler zu setzen und dort einen FI-Schalter einzubauen.
Dahinter könnten dann wieder Steckdosen gesetzt werden.

Normativ wäre das aber nicht ausreichend.

Wobei ich dabei davon ausgehe, dass Du nicht weißt, wo das andere Ende von der Leitung ankommt bzw. die Leitung bis zur Verteilung nicht ohne erheblichen baulichen Aufwand gegen eine dreiadrige Leitung zu tauschen wäre.

Aber da guckt mich doch auf dem Foto sone blaue Strippe an, die aus der gleichen Leitung zu kommen scheint - was ist denn damit?

MfG
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#3
Diese Schaltung gibt es in Schleswig-Holsten in alten Bauerhöfen auch noch. Kommt aus der Zeit als Kabel 2-Adrig waren.
Allerding ist  bei deinem Bild schon 3-Adriges Kabel dran. Warum die Erde  angeklemmt und der Blaue nicht ist die  Frage.
Wie wiedapp schon sagte: Was macht der blaue da? Vieleicht könnte man am Ende das Kabel richtig anklemmen und alles wäre in Ordnung.
Moin
    Klaus Wink

Denken ist die schwierigste Arbeit, deshalb machen es so wenige.
Henry Ford
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#4
Nein Harry, das klappt so nicht. Wiedapp hat alles gesagt.

Wenn man etwas abseits der Regeln machen wollte, dann könnte man dafür sorgen dass Blau bis in den Verteiler durch geht.
Dann die Steckdose richtig anschliessen und eine weitere dazu bauen.

Warum sind die Drähte Silber?
Flexibles Kabel?
In Deutschland werden 320.000 Coffee to Go Pappbecher weggeworfen. Pro Stunde!
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#5
Es handelt sich bei der Zuleitung um wahrscheinlich 2,5er Aluleitung.
Wenn ich das richtig sehe, ist die Phase (schwarz) auch schon mal etwas warm geworden, die Isolierung ist leicht verschmort.
Leider haben es die Aluleitungen zu gerne gemacht, sich in den Klemmstellen zu lösen.

So lange du an der Anlage nichts machst, besteht noch Bestandsschutz. Wie auch schon gesagt wurde, ist der mit Änderungen hinfällig und du musst die ganze E-Anlage auf den neuesten Stand bringen!

Zum Anderen würde ich da sowieso was machen, die Aluleitungen stellen eine Brandgefahr dar, weil sich die Klemmstellen physikalisch bedingt, immer lösen!
Desto mehr ich weiß, weiß ich, das ich nichts weiß!
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#6
(22.06.2018, 16:44)Netti14 schrieb: ....  Wie auch schon gesagt wurde, ist der mit Änderungen hinfällig und du musst die ganze E-Anlage auf den neuesten Stand bringen! Zum Anderen würde ich da sowieso was machen, die Aluleitungen stellen eine Brandgefahr dar, weil sich die Klemmstellen physikalisch bedingt, immer lösen!

Was fällt unter »Änderungen«? Wenn ich eine weitere Steckdose anbringe? Was nun die Aluleitungen betrifft, so würde das einen Austausch aller Leitungen in einem alten 3-Familien-Haus bedeuten. Ich bin zwar nur Mieter, werde also mit den Kosten kaum konfrontiert, aber der finanzielle Aufwand für den Vermieter würde dann immens sein ...

@all. Danke für die Antworten.

Wie verhält sich das dann, wenn ich an die Verteilerdose vor der Steckdose das Kabel für die Außenleuchte/den Bewegungsmelder anklemme, also auch durchgeschleift? Da das Leuchten mit Metallgehäuse sind, wie wird dann der Schutzleiter geklemmt?

Wolfgang
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#7
Als Änderung reicht schon, wenn Du die alte Steckdose oder einen Schalter gegen eine(n) neue(n) austauschst.
Also bei ganz enger Auslegung.

Wenn Du es hinbekommen könntest die Leitung dieses Stromkreises bis in den Verteiler auf den aktuellen Stand zu bringen, könnte man meiner Meinung nach eher noch ein Auge zudrücken, was den Rest der Anlage angeht.

Wie gesagt: Eigentlich müsste alles von vorne bis hinten neu, das wird Dir auch normal jeder Planer sagen, speziell wenn die gerade in Dresden auf Schulung waren.

In der Praxis habe ich es schon erlebt, dass die Handwerker solche Teiländerungen bei Bekannten gemacht haben. Der Kunde ist da halt König und wenn sich der eine weigert, wird halt der nächste gefragt...bis es einer macht und daran verdient.

Ich habe da arge Bauchschmerzen mit. Ich stehe als Elektriker halt für meine Arbeit gerade - und wenn was passiert, weil ich mich an einer Stelle entschieden habe von der Norm abzuweichen, fangen die Probleme erst richtig an.

Viele blenden das scheinbar komplett aus...

Was man machen kann und wie es fachlich damit aussieht, habe ich oben schon geschrieben, das hilft Dir auch beim Anschluss Deiner Lampe. Ob Du das machst, musst Du wissen.

Mehr kann ich so öffentlich nicht schreiben, sonst heißt es:"Der hat gesagt,..." - und ich habe keine Böcke auf Schwierigkeiten. Nicht unbedingt von Dir her, aber von anderen, die das lesen.
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#8
wie gesagt, so lange an der Anlage nichts verändert wird, besteht Bestandsschutz!
Auch das Hinzufügen einer Steckdose oder Anbringen einer Aussenleuchte ist eine Veränderung, der Bestandsschutz ist futsch.
Auch wenn in der Verteilung Schraubsicherungen gegen Automaten getauscht werden, ist kein Bestandsschutz mehr da und die ganze Anlage muss überholt werden.

So ist die rechtliche Seite, bzw. die einschlägigen Vorschriften. Was du privat machst, musst du selbst verantworten.
Normalerweise dürftest du keinen Elektriker finden, der das (offiziell) macht. Dann ist er verantwortlich für die ganze Installation.

Das ist ja auch der Knackpunkt, warum Altbausanierung so teuer ist. Da müssen dann neue Leitungen, meist ein neuer Zählerschrank (früher haben die einfach den Zähler und ein paar Sicherungen auf ne Holzplatte genagelt) - ist natürlich verboten mittlerweile, dann Schutzmaßnahmen wie Fehlerstromschutzschalter, teilw. neuerdings Brandschutzschalter, selektive Hauptschalter usw. das geht ins Geld...
Desto mehr ich weiß, weiß ich, das ich nichts weiß!
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#9
Ich danke euch für die vielen Antworten, auch wenn ich gern etwas anderes gelesen hätte ... Nun werde ich mal dem ganzen Kabelwirrwarr auf den Grund gehen. Vielleicht lässt sich ein Strang finden, der einfach ausgetauscht und auf heutige Norm umgerüstet werden kann.

Wolfgang
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#10
probier doch einfach, den in der Steckdose frei hängenden blauen in der Verteilung zu finden, den dann als Neutralleiter zu nehmen und dann den grün gelben in der Steckdose richtig anzuschließen (der gehört auch bei der klassischen Nullung zuerst in die Mitte an den Schutzleiter!) und die Brücke raus.

Aber die Probleme mit baulicher Veränderung und den Aluleitern bleiben natürlich!
Lass dann mal den Schutzleiter vom Elektriker prüfen. Oft wird durch Korrosion, lose Anschlüsse der Widerstand zu hoch, dann muss eh was gemacht werden!
Desto mehr ich weiß, weiß ich, das ich nichts weiß!
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