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Elektrifizierung der Werkstatt
#1
Hi,

ich bin aktuell am überlegen, ob ich mir meine Werkstatt richtig verkable. Bisher habe ich nur eine einzige Steckdose, von welcher ein einfacher 5fach Verteiler mit Schalter ab geht und meine Maschinen mit Strom versorgt. Zukünftig hätte ich aber gern Steckdosen an der Werkbank, an der Wand und überall wo sie benötigt werden. Vom Sicherungsverteiler würde ich mir eine 5 adrige Leitung ziehen (3x Phase + Neutral + Erdung) und diese in der Werkstatt aufsplitten in Beleuchtung, Absaugung und Maschinen. Damit würden die Maschinen ihre eigene Phase haben und belasten weder die Beleuchtung noch die Absaugung. In Absprache mit dem örtlichen Elektriker würde ich die Leitungen bereits legen, auch die Steckdosen anklemmen und die Verteilung der 3 Phasen vorbereiten und der Elektriker müsste mir das dann abnehmen und am Haussicherungskasten (wo auch der Stromzähler drin sitzt) anklemmen. Auf ähnliche Weise habe ich einst bereits bei einer Baumaßnahme im Wohnzimmer noch einige Steckdosen ergänzt. Hier habe ich mir aus dem Baumarkt die grauen Installationsleitungen (3 adrig, Kupferdraht, KEINE LITZE) geholt, die Steckdosen vorbereitet und geklemmt und dann auf den Elektriker gewartet, welcher mir das durchgemessen, abgenommen und unter Strom gesetzt hat. Wollte er dann 10€ für die Kaffeetasse haben Laught. Funktioniert bis heute alles bestens.

Wie stehts bei Euch? Habt Ihr es ähnlich gemacht, oder hat bei Euch der Elektriker alles gemacht, oder war schon alles in einem Werkstatttauglichem Zustand und Ihr habt Euch bis heute keine Gedanken dazu machen müssen?
Liebe Grüße vom Stefan. 
Blog: Der Technik-Blog
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#2
Sorry, bissl falsch ausgedrückt. Bei der Wohnzimmergeschichte damals, wurde nur ein Steckdosenring um 3 weitere Steckdosen erweitert. Da waren also nur 3 Adern in Verwendung. Und diese werden auch nicht zu stark belastet. Handelt sich dort nur um Multimediageräte wie PC und Fernseher.

Das was Du schreibst wundert mich dennoch gerade etwas. Denn in der Küche lag ursprünglich nur eine 5 adrige Leitung fürn Herdanschluss an. Auf Anraten des Elektrikers wurde dieser in 3 Stromkreise aufgeteilt. Von dem Punkt wo das 5 adrige Kabel also in der Küche an lag, wurden von mir 3 3adrige Leitungen verlegt. An eine Leitung davon hängen nun Wasserkocher, Mikrowelle und Backofen (wobei wir hier sehr darauf achten, dass stets nur eines dieser Geräte aktiv ist) und an einer zweiten Leitung hängt ein Induktionskochfeld. Die dritte Phase könnte sein, dass die vom Kühlschrank belegt ist. Bin ich mir jetzt aber nicht ganz sicher. Denke mal, der Elektriker hat es damals so gemacht, weil der Herdanschluss schon beim Hausbau dort vorbereitet wurde, sonst in der Küche aber keine weiteren Steckdosen vorbereitet waren. Somit wurde der Herdanschluss nachträglich in 3 Stromkreise aufgeteilt.

Die 3 Stromkreise gleich vom Sicherungskasten her, getrennt in die Werkstatt zu verlegen, sehe ich bei genauem überlegen auch als das Beste an. Denn wie Du schon schreibst, muss dann der Neutralleiter nur den Strom von einer Phase abkönnen.
Liebe Grüße vom Stefan. 
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#3
Man möge mich auslachen, aber wenn ich die Werkstatt neu mit Strom versorge dann werde ich etwas in dieser Art:
https://preis-zone.com/ohne-sicherungen/...UNEALw_wcB
montieren und mit einem 5*4mm² anfahren.
Da kommt dann ein FI rein und ein paar einzelne Automaten für die Steckdosen.

Dann habe ich wenigstens in der Werkstatt einen FI und vor allem einen Schutzleiter.
In Deutschland werden 320.000 Coffee to Go Pappbecher weggeworfen. Pro Stunde!
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#4
(23.08.2017, 14:35)NightWatcher schrieb: Wie sicherst du denn ab? Alle 3 Phasen auf einen Automaten oder hast du auch vor, getrennt abzusichern, dass im Zweifel das Licht bei Überlast noch funktioniert.

Natürlich getrennte Absicherung. Aber Martins verlinkter Artikel sieht auch nicht uninteressant aus. Wäre dann nochmal eine Unterverteilung mit Sicherungsautomaten und FI-Schalter in der Werkstatt selbst... Nicht schlecht.

Also ich sehe, es gibt viele Wege die Werkstatt mit Strom zu versorgen. Von einfach irgendwo Stecker rein und Strom abgezweigt, bis hin zum eigenen Sicherungskasten mit Unterverteilung. Da werde ich mir vielleicht doch mal den Elektriker zum Interview einladen. Sicherungsautomaten und FI-Schutzschalter sehe ich allerdings in der Werkstatt schon als muss. Bei den Leistungen, welche die Maschinen ziehen, müssen die Schutzmaßnahmen sofort reagieren und den Strom kappen, wenn ne Maschine im Betrieb mal eben hops geht. Ansonsten raucht nach kurzer Zeit nicht nur die Maschine, sondern auch die Kabel im Sinne vom Kabelbrand.
Liebe Grüße vom Stefan. 
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#5
Nachdem wir bereits unseren VDE-Meisterfachbetrieb hatten, die uns anstelle eines 5*2,5mm² ein 5*1,5mm² in die Küche an die Herdanschlussdose gelegt haben, ist für mich das Handwerkerthema ziemlich durch. Wir hatten dadurch eine große Menge Ärger und kein Fachbetrieb wollte dann die Anschlussarbeiten übernehmen. Also selbst einlesen und selbst verlegen.
Am Ende hat nur nochmal ein anderer Betrieb kurz drübergeschaut und die Beschaltung am Hauskasten mit Zähler gemacht, für die Versicherung und die Verplombung der Zuleitung.

Aus dieser Erfahrung heraus machen wir inzwischen diese Sachen selbst, so auch in der Werkstatt.
Dort haben wir zwei verschiedene Stromsysteme installiert:
Ein gewöhnliches NYM3*1,5mm² in der Wand mit verschiedenen Wandsteckdosen an diversen 16A Sicherungen mit B-Charakter. Da geht aber nicht viel dran, ist vom Vermieter her so vergeben. Wenn ich da Leistung dranklemme (Plasmaschneider, Schweißgerät, großer Kompressor), dann knallt irgendwann die Sicherung. Ist ja auch logisch und daher machen wir das nicht mehr.

Nach Absprache mit dessen Haus- und Hofelektriker (die sind da immer noch am ausbauen und renovieren in anderen Teilen) haben wir dann hinter dem FI eine zweite Strecke in 5*2,5mm² abgenomme und zunächst an einen zentralen fünfpoligen Schalter geführt. Von dort gehen wir dann auf mehrere CEE-Dosen, wovon drei mit integriertem 230V Stecker oben drin sind. Bei der Verkabelung sollten wir darauf achten, dass jede Dose eine andere Außenleiterfarbe behielt, und dass keine Strecke eine Leitungslänge von 20m überstieg.

Haben wir dann auch so gemacht. Anstelle der empfohlenen C-Charakteristik haben wir jedoch weiterhin B-Automaten im Einsatz. Da alle relevanten Maschinen über Sanftanlauf verfügen und auch die beiden Schweißgeräte (Güde und EWM) einen Spannungsschutz (wie auch immer) haben, fliegt auch niemals eine Sicherung.

Wir haben zwischenzeitlich auch mal die einzelnen Geräte durchgerechnet und festgestellt, dass wir trotz CEE-Dosen recht wenig Leistung da durchziehen. Die Kreissäge läuft auch "nur" mit maximal 2,6kW, die Absaugung dazu nur mit 0,7kW, die Holzmann HOB 260 sogar nur mit 1,5-2,6kW.
Interessant fand ich auch die Messungen eines Freundes von mir, der E-Technik gelernt hat (frag mich was für einen Abschluss), leider weit weg wohnt. Aber die Kraftstromgeräte haben eine sehr niedrige Grundlast, die nur ansteigt, wenn man sie belastet. Dadurch wird es sehr schwer, überhaupt eine hohe Dauerlast auf die Leitung zu bekommen.

Fazit: Ich würde die Verkabelung jederzeit und immer wieder selbst machen. Es gibt nur spezielle Schaltungen, wie Anlaufschutzschaltungen für Geräte >5,5kW etc., die ich einen Fachmann unter Aufsicht machen ließe. Meiner Erfahrung nach machen die meisten Stromprobleme die Geräte in der 230V Klasse, sobald man Kraftstrom betreibt, hat man mit Amateur- und Hobbygeräten sehr laufruhige und starke Geräte bei niedrigem Stromverbrauch!
Vorsicht ist keine Feigheit, und Leichtsinn kein Mut!

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#6
Erst einmal vielen Dank an alle, für die vielen tollen Ideen. Ich denke, ich werde es relativ einfach machen und die jetzige Leitung weiter nutzen. Allgemein werden 3,6kW als oberste Grenze der Belastbarkeit einer normalen 230V Leitung angegeben. Da komme ich selbst mit Absaugung nicht ran. Die Absaugung nimmt 1200W. Dazu könnten folgende Geräte kommen: Metabo GKS 216 = 1500W, Bosch PKS 55 = 1200W, Einhell Bandsäge = 250W. Maximum was aus der Steckdose gezogen würde, wären folglich 1200W + 1500W = 2700W, was noch satte 900W von den besagten 3,6kW entfernt ist. Selbst mit Anlaufspitze der Metabo, welche leider keinen Sanftanlauf hat, dürfte da nix passieren. Die Leitung hat bisher nur eine Klemmstelle, an welcher eine Wandsteckdose angeklemmt ist, ansonsten geht sie durch bis zur Wandsteckdose, an welcher ich derzeit meinen 5fach Verteiler mit Schalter (Beispiel bei Amazon) dran habe, in welchen bislang alle genutzten Geräte eingesteckt werden. Diesen will ich allerdings ausser Dienst stellen, da diese Mehrfachverteiler nicht unbedingt den besten Ruf haben. Stattdessen werde ich meine geschätzten 5m Installationsleitung (3x 1,5mm²) nutzen. Auf der einen Seite ein normaler Stecker aus dem Baumarkt zum Einstecken in die vorhandene Wandsteckdose, auf der anderen Seite verteilt über die geplante Werkbank 3 Aufputzsteckdosen, sowie ein "Hauptschalter" (Aufputzschalter) mit denen die 3 Aufputzsteckdosen unter Strom gesetzt werden können. Dieser soll die Sicherheit geben, dass am Ende eines "Werktages" (wenn nämlich mal wieder fleißig geWERKelt wurde Laught) auch alle Maschinen Stromlos sind. Größere Verbraucher sind in nächster Zeit nicht absehbar. Daher sollte die vorhandene Leitung für die nächste Zeit genügen.
Liebe Grüße vom Stefan. 
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#7
Da hier auch einige Leutchen vom elektrischen Fach sind, hätte ich da mal eine
allgemeine Frage bezüglich der Installation von Elektrik in Holzkästen.

Wie z.B. hier zu sehen https://www.pinterest.de/pin/83175924356074787/


Frage, was sagen die Vorschriften, Brandschutz.....
Funktionieren tut das sicherlich.....bis es raucht!  Tongue Und dann ist
der Ärger sicherlich vorprogrammiert Dodgy

VG
Jörg
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#8
Also ich würde es nicht machen, bin aber kein Kronleuchter der Elektrik. Daher nervte ich auch im Absaugsteuerungsthread so nachhaltig mit einer Gehäuseempfehlung!

Auf Vorschriften und offizielle Verlautbarungen wäre ich da auch sehr gespannt, bitte! :-)
Vorsicht ist keine Feigheit, und Leichtsinn kein Mut!

Tongue  Nichts ist auf der Welt so gut gerecht verteilt wie der Verstand: Jeder denkt, er hat genug davon!  Thumbs Up
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#9
Dem schließe ich mich an. Holz wird nicht grundlos als Brennstoff verwendet. Wenn dort wirklich mal ein hochohmiger Widerstand entsteht und sich irgendwas aufheizt, dann brennt das auch sehr schnell. Da ist Plastik besser. Das schmilzt, qualmt und stinkt. Da wird man drauf aufmerksam, noch bevor es zu großen Schäden kommt. Holz hingegen, das brennt dann munter los und je nach dem, wenns irgendein Spanholz, oder verpresste Platten sind, kanns sein das chemische Zusätze wie Bindemittel und Klebstoffe den Brand gar noch beschleunigen. Also da würde ich definitiv die Finger von lassen. Wenn da etwas heiß wird, brennts im Holzgehäuse ganz schnell. Ähnlich wie die Wachskerzen am Weihnachtsbaum Wink.
Liebe Grüße vom Stefan. 
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#10
Ja, soweit die Vermutung. Schön wäre, wenn es ggf. mal einer unserer Stromer mittels VDE unterlegen könnte? Bitte :-)
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