Hi Leute,
beschissene Zuschnitte schaffen alle, hier mal zum Thema Plattensäge:
Wir haben hier mehrere Baumärkte und zwei Holzhändler (einen in Bad Camberg und einen großen in Limburg).
Der große Betrieb in Limburg ist sowas von schlecht aus meiner eigenen Erfahrung raus, da betrete ich den Laden nicht mehr, obwohl ich es in den vergangenen Jahren dummerweise immer wieder versucht habe (ist halt nur 4km weg).
Was alle personenabhängig falsch machen: Zuschnitte sind um mehr als 1mm ungenau, oft auch zu klein, weil die Sägeschnittgröße nicht einbezogen wird. Nachsägen kann man, aber zu klein bedeutet, dass das Werkstück, der Einlegeboden o.ä. einfach nicht passen. Sehr ärgerlich!
Manche haben einen "Holzhintergrund", die arbeiten in der Maschinenbedienung schnell, gleichmäßig und vernünftig.
Andere haben bei Rambo gelernt, bei denen ist es wichtig, das Kreissägeblatt schon noch vor Erreichen der vollen Drehgeschwindigkeit möglichst feste auf die Platte trifft. Ergibt dann auf der Rückseite Ausplatzer von mehr als 8mm bei Birke Multiplex oder Spanplatten.
Die Sägeblätter:
Toom Baumarkt in Diez nutzt ein sehr altes Modell, für das eigentlich ein Vorritzer angedacht ist. Der wird aber seit vielen Jahren aus Kostengründen nicht mehr mit einem Blatt bestückt, und Zuschnitte erfolgen alle mit dem gleichen "Universal-"Blatt (das machen die meisten anderen auch so). Je nachdem, wann der Maschinenwart mal Zeit und Gelegenheit hatte, wird dann das Blatt getauscht.
Ergebnis: Man kann manchmal hören, wie sich das Dingen nur noch durchhackt, nicht mehr schneidet. Daher höre ich schon beim Anschnitt zu und lass dann, was oft sehr viel Ärger bedeutet, hier schon abbrechen. Das hat dann keinen Sinn mehr.
Positive Erfahrung: Beim Limburger Heimwerkerzentrum (LHZ) sägen sie sehr genau zu, wechseln die Blätter je nach Anforderung und die Maße stimmen. Unterschied hier: Die Leute scheinen wirklich Spaß an der Arbeit zu haben und man merkt, dass sie auch den Zuschnitt gerne machen. Belohnt werden sie mit einer schönen, alten Altendorf, die sie u.a. dafür verwenden. Macht Spaß dort, leider sehr kleine Auswahl.
Auch im Globus Baumarkt in Hofheim, ein ehemaliger Fachmarkt, stehen drei oder vier Plattensägen. Auch hier werden die Blätter je nach Aufgabe getauscht und sie haben ganze Sortimente, der Schärfdienst kommt 1-2mal je Woche zum Tausch!!!! Andere haben die Blätter mehr als vier Wochen drauf!!
Größten Blödsinn kann man erhalten, wenn Holzreste unten liegen und damit die Platte ungleich 90° steht. Dann die Plattensäge auf Horizontalschnitt eingestellt, dann erhält man Abweichungen von mehr als zwei Zentimetern.
Ich merke das häufig schon beim Einladen in meinen Anhänger, bei einem Kastenmaß von 1,30*2,50m ist das auch gleich das Plattenmaß, mit dem ich in meiner Halle hantiere und es maximal nur noch einmal anschneide und dann über die Formatsäge schicken kann.
Am Ende zählt halt, dass man einfach schauen muss:
- Ruhig mal ein paar Kunden vorlassen und deren Ergebnisse studieren. Wird nach der Sägerichtung gefragt (wie soll das Muster verlaufen, längs oder quer), stimmen die Ergebnisse, wie ist der Ausriss, werden die Platten dem Kunden stumpf auf die Kante fallen gelassen und ihm dann quasi "untergeschoben"....
- Schon im Handling erkennt man, ob man hier sein Geld lassen kann, oder lieber Zusatz einrechnet und selbst den finalen Sägeschnitt macht. Oder gleich den Markt wechselt.
- Werden Serienaufträge schnell durchgeprügelt zur Prime Time oder gefragt, ob es aufgenommen und im Laufe der Woche in Ruhe und Präzision erledigt werden kann? Rabatte wie 20%-Aktionen kann man auch so anlegen (geht bei allen Baumärkten Hornbach, Globus und Toom, habe extra schon gefragt und so gemacht), dass sie dennoch gelten. Dann ist ein frisches Blatt drauf, sie machen das mit Zeit und nicht unter Druck, wenn noch 10 andere Kunden scharren wie die Hühner. Da kann nix bei rauskommen, das man brauchen kann.
- Ruhig mal nach den Schnittergebnissen aus der Tonne fragen, wie sehen die Kanten aus (jedes Sägeblatt hat eine gute und eine schlechte Seite, darauf sollte dann schon ohne Nachfrage hingewiesen werden).
- Auch mal nach dem Blatttausch fragen: Sagt, Ihr wollt ein schönes Schränkchen mit hochwertigen Hettichauszügen im Sichtbereich vom Wohnzimmer basteln und es muss absolut top aussehen! Ob sie für die angedachte Platte auch ein extra Sägeblatt draufmachen. Viele verneinen das mit dem Hinweis, dass dafür die Zeit fehlt. Ob Ihr das dann doch mitnehmt, entscheidet Ihr dann. Meine nächste Frage wäre dann, ob sie meinen Zuschnitt aufnehmen und im Laufe der nächsten Woche mit einem frischen Blatt anfertigen könnten -> Vorgehensweise dann je nach Antwort
- Viele Baumärkte waren ehemalige Fachbetriebe und wurden irgendwann mal migriert oder aufgekauft. Die haben noch Schätzchen an Personal und an Geräten, wie der ehem. Georg Graulich in Hofheim. Die muss man entdecken.
- Wenn man ganze Platten abnehmen will, aber der Zuschnitt und die "Beratung" zum Kotzen ist (wie hier in Limburg bei dem großen Holzhandel), dann geht man zu einer Schreinerei, lässt dorthin liefern und die sägen zu. Kostet ein paar Euro mehr, aber sie bekommen dagegen auch wieder Prozente, oft hält es sich schon recht gut wie Waage. Mein größter Aufpreis ist oft das Trinkgeld.
Womit wir beim Vorwurf sind, kein positives Feedback zu geben:
Ich bedanke mich bei den Leuten gerne mit einem festen Händedruck und klarem Blick in die Augen und einem Lächeln. Das ist schon bei vielen ungewöhnlich und wird sehr gerne und überraschend entgegengenommen.
Je nach Situation und Markt drücke ich dem dann noch was in die Hand, je nach Auftrag und Aufwand können das gerne mal 5-10€ sein, es muss angemessen sein und im Verhältnis zum Auftrag stehen, klar!
Auf Google hinterlasse ich gerne mal positives Feedback, das machen schon viele Leute nicht.
Wenn ich nachhaltig gute Erfahrungen mit Leuten mache, mich gut beraten und aufgehoben fühle, und sonst alles passt, gehe ich selten spontan zu einem Markt- oder Betriebsleiter. Man reißt diese stets aus irgendwas raus und die Reaktionen sind einfach sehr unterschiedlich. Manche freuen sich total, andere sind genervt und der Dank geht irgendwie nach "hinten los".
Was ich gerne mache:
Ich setze mich daheim hin und schreibe einen Brief an die Geschäftsleitung zum Dank. Am besten mit konkreten Angaben zu einzelnen Mitarbeitern mit Datum und Uhrzeit, oder, wenn man sie häufig schon kennt, einfach indem man generell die Mitarbeiter namentlich erwähnt. Das ist sehr wichtig.
Im Ergebnis bekommt man fast immer sehr nettes Feedback, die Mitarbeiter rufen entweder selbst an, oder die Geschäftsleitung. So entstehen tolle Geschäftsverbindungen, da gehe ich sehr gerne einkaufen und zahle gerne mal ein paar Euro mehr. Oft erhält man dann wieder die eine oder andere Zugabe, unter dem Strich lohnt es sich für beide Seiten!
In einem Betrieb haben sie meinen Zettel jahrelang am schwarzen Brett hängen gehabt, und die Mitarbeiter und ich begrüßen uns heute noch herzlich mit Handschlag.
Sowas tut beiden gut und ist leichter aufzubauen, als mittels Reklamation darauf zu hoffen, dass dadurch ein Umdenken bei der täglichen Handhabung erfolgt oder man künftig auf scharfe Sägeblätter hoffen darf.