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Frässchablone mit dem Lasercutter erstellen
#1
Hallo zusammen,

ich will euch hier eine Kleinigkeit vorstellen, die vielleicht für den ein oder anderen ganz nützlich sein kann. Da die Idee nicht gerade "Rocket Science" ist, wundert es mich eigentlich, dass man bei Google dazu nicht wirklich etwas findet (vielleicht ist es auch einfach zu trivial...).

Worum geht es? Ich habe einen Berliner Hocker gebastelt und wollte an den Seiten Griffe durchbohren, um ihn besser tragen zu können. Auch wenn die Reihenfolge nicht stimmt, hier schonmal das Bild vom fertigen neuen Hocker (neben der alten nur geschraubten Version). Hier seht ihr auch die "Griffe" um die es in dem Post geht.

   

Meine erste Idee war, einen 40er Forstnerbohrer zu nehmen, zwei Löcher zu bohren und dann mit der Stichsäge den kompletten Griff auszusägen. Das ganze vier Mal, bzw. acht Schnitte mit der Stichsäge. Da ich nicht gerade ein Naturtalent bei geraden Schnitten mit der Stichsäge bin, sah ich schon einiges an Schleif- und Nacharbeit auf mich zukommen. Der Ansatz war also eher weniger verlockend...

Dann bin ich auf die im Titel erwähnte Idee gekommen, die ich hier vorstellen möchte. Anstelle alle "Griffe" zu bohren und zu sägen, wollte ich sie fräsen. Allerdings habe ich keine CNC Fräse die nach einer Zeichnung am PC den Rest für mich erledigt. Eine Frässchablone musste also her. Wie schon geschrieben, habe ich keine CNC Fräse, dafür aber einen kleinen Lasercutter/-engraver (Neje 30W -> Ausgangsleistung des Diodenlasers liegt bei so ca. 7,5W). Mit dem Laser habe ich schon öfters 3mm starkes Pappel-Sperrholz in zwei Durchgängen geschnitten. 4mm müssten auch gehen, habe ich aber mangels Material noch nicht ausprobiert. 

Der Kopierring an meiner kleinen Fräse hat allerdings eine Tiefe/Höhe von ca. 8mm*. Daher habe ich gleich noch ein paar Distanzstücke mit ausgeschnitten und anschließend um die Form herum (dort wo die Grundplatte des Fräsers aufliegt) sowie an der Stelle, an der ich meine Schablone fest zwinge aufgeleimt. Ich hätte die Griff-Form auch drei Mal ausschneiden und zusammenleimen können, aber das wäre mir ein wenig zu viel Holz Verschwendung gewesen (zumal bei den derzeitigen Preisen... Tongue  ).

       

Nachdem die Schablone fertig war, ging es zum Test, ob sie auch Stabil genug ist um den Kopierring der Fräse daran entlang zu führen. Wie ihr seht, funktioniert es einwandfrei. Um meine Fräse nicht zu überlasten, habe ich in jeweils drei Durchgängen gefräst um die 18mm Eiche Leimholzplatte durchzufräsen. Die Schablone war dabei ordentlich stabil und ich habe am Ende sehr schön glatte Griffe erhalten (eine Nahaufnahme der Griff-Innenseiten habe ich leider nach dem Fräsen nicht geknipst).

       

Hier noch mit abgerundeten Kanten:

   


Für mich hat sich die Lösung bewährt und ich werde das in Zukunft öfters einsetzen. Durch die Gestaltung der Schablone am PC (habe Lightburn als Software benutzt) lassen sich jegliche beliebige Formen erstellen und wiederhol genaue Fräsungen durchführen. Gegenüber meiner ursprünglichen Idee mit dem 40er Forstnerbohrer konnte ich die Griffe sogar etwas kleiner gestalten (der Griff in der Schablone hat eine Höhe von 40mm, durch den Versatz Kopierring <-> Fräser ist der fertige Griff aber nur 36mm hoch) und ich habe keine Halbkreise am Anfang und Ende des Griffs, sondern insgesamt ein Rechteck mit abgerundeten Ecken.

So, das war jetzt viel Text für eine simple Idee, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen von euch. 


---
* Ich hatte zuerst geplant den absenkbaren Fräskorb einzusetzen. Da hat der mitgelieferte Kopierring die besagten 8mm. Letztendlich habe ich jedoch wie auf den Bilder zu sehen den Katenfräskorb genommen und der Kopierring hierfür sitzt tiefer im Korb. Hierfür hätten letztendlich sogar eine 6mm starke Schablone gereicht.
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#2
Moin Kermit,

die Idee finde ich nicht schlecht, wenn man keine CNC; aber dafür einen Laser hat. Ich habe den Ortur mit 15 W Eingangsleistung. Ob der 3 oder 4 mm Pappelholz schneidet, habe ich noch nicht probiert. Außerdem ist der Schnittbereich für solche Schablonen etwas gering.

LG Regina
Alle heißen Klaus. Nur der Egon nicht. Der heißt Detlef, damit er nicht mit Jürgen verwechselt wird.
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#3
(09.06.2021, 06:35)Regina schrieb: Ob der 3 oder 4 mm Pappelholz schneidet, habe ich noch nicht probiert. Außerdem ist der Schnittbereich für solche Schablonen etwas gering.

Probier es mal aus. Die 3mm sollte er auch schaffen (ggf. mit drei Durchgängen). Ich habe meinen Laser zusätzlich mit AirAssist ausgerüstet - sprich einem Lüfter, der den Rauch wegpustet. Dadurch hat sich die Schnittleistung nochmals verbessert (auch wenn es natürlich nicht an einen CO2 Laser rankommt). Bei Thingiverse gibt es für nahezu jeden gängigen Diodenlaser eine Halterung für einen Lüfter oder Luft-Schlauch.

Der Bereich ist natürlich nicht unendlich groß. Bei meinem Modell habe ich 440x260mm zur Verfügung. Damit kommt man schon ein gutes Stück. Die meisten kleinen CNC Fräsen haben wahrscheinlich einen ähnlichen Bauraum.
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#4
Kannst du uns verraten, mit welchem Laser und welchen Einstellungen du geschnitten hast? Danke dir.
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#5
(09.06.2021, 10:45)Christian-P schrieb: Kannst du uns verraten, mit welchem Laser und welchen Einstellungen du geschnitten hast? Danke dir.

Ich habe das 30W Modul von Neje + nachträglich angebrachtem AirAssist (Thingiverse Link der Halterung). In Lightburn habe ich zwei Durchgänge bei 95% Power und 2mm/s eingestellt. Etwas schneller, bzw. weniger Power müsste auch noch ganz gut gehen. Aber mit diesen Werten habe ich bisher immer gute Resultate erzielt.
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#6
Danke dir.
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#7
Hallo,
das ist ja eine super Idee. Muss ich mir unbedingt merken.
Jetzt wird mein Wunsch nach einem solchen Laser immer stärker Smile .

Hier kann man aber auch mit einem 3D-Drucker einiges machen.
Zum Beispiel abgerundete Ecken Router templates for corner .

Jetzt bekommt aber meine Holde erst mal eine Eismaschine  Tongue .
Lecker Eis ist auch nicht zu verachten.

Gruß Martin
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#8
Vielleicht noch als Tipp für alle die keinen Laser haben:

Man kann auch ein rechteckiges Stück MDF aussägen das maßlich passt und dann rund rum mit Sperrholz eine Schablone aufbauen.
Im Prinzip reicht ja ein rechteckiges Fenster als Schablone, man muss dann halt einen größeren Fräser nehmen (zb 16 oder 20 mm Ø) dann sieht der Griff ähnlich aus.
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#9
Heute habe ich mir auf die Schnelle mal wieder eine Frässchablone ausgelasert. Als Material nehme ich immer 3mm Birken Sperrholz. Da mein Kopierring ca. 4-5mm nach unten raussteht, habe ich noch ein paar Reste genommen um die Dicke der Schablone auf 6mm zu erhöhen. Wenn ich ein größeres Werkstück (mit dann auch größerer Schablone) habe, nutze ich meist Zwingen um die Schablone zu befestigen. Dieses Mal wären die Zwingen aber dem Fräskorb im Weg gewesen und daher habe ich die Schablone auf der Rückseite des zu bearbeitenden Werkstücks angeschraubt.

               

Und hier das fertige Teil von vorne mit zusätzlich noch abgerundeten Kanten. Das wird die Frontseite für ein Schmetterlingshaus.

   
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#10
Nicht schlecht der Specht. Und wie wird das gemacht, daß da nachher auch wirklich Schmetterlinge einziehen? So ein Laser würde mir schon gefallen. Nur wohin damit? Deine Oberfräse steht bei mir aber ganz oben auf der Agenda.

LG Mike
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