Hey Leute, det isn Mehrteiler, Teil 1 habe ich Dir HIER verlinkt!
Tachchen....Hier Teil 6 und heute geht's weiter mit dem Ringanker.
Nachdem die Wände im Rohbau gemauert und die Aussteifungen auch fertig waren, ging es an den Ringanker.
Der Ringanker ist ein komplettes Bauteil, was einmal rundherum, eben im Ring, mit dem Mauerwerk verbunden ist und dem Ganzen Gebilde erst seine richtige Standfestigkeit gibt. Man kann den Ringanker aus Stahlbeton herstellen, wie ich es gemacht habe, aber auch z.B. aus Holzbalken.
Bei mir sollte der Ringanker gleich zusätzliche Funktionen erfüllen:- Torsturz
- Tür- und Fenstersturz
- Gefälle für das spätere Flachdach
- Aufnahmen für das Dach
- Durchlässe für die spätere Elektrik
Also ging es los, ich musste wieder eine Schalung bauen. Diesmal brauchte ich eine komplette Außen- und auch Innenschalung auf dem Mauerwerk.
Ich nahm einfach wieder das Holz, was ich schon für das Fundament verwendet hatte und baute daraus neue Schaltafeln und dübelte diese von außen an.
Den Torsturz mit 3,05 m sowie die anderen Stürze für Fenster und Tür baute ich von unten mit zugesägten Baubohlen zu, die Schalungen wurden dann einfach seitlich angespaxt.
Dann legte ich die Bewehrung schon ein, diese bestand ringsherum aus einzelnen Körben, im Inneren kamen vier Stahlstangen hinein, die ich verflechtete, an den Ecken kamen Winkel dazu, die alles verbanden. Hier nun eine Reihe von Bildern dazu:
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Die langen Stangen für die Seite waren Speziallieferungen auf 8m, normalerweise bekommt man die nur in 6 m, aber ich wollte da nicht stückeln. Die Körbe legte ich aus und zog die Stangen dann von vorn hinein.
Das Einfädeln der Ecken, besonders vorn, war auch ziemlich tricky:
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Als alles an Bewehrung eingefädelt, verlegt, mit Draht verrödelt und soweit fertig war, baute ich die Innenschalung an. Die Außen- und Innenschalung wurden wieder mit langen Gewindestangen zusammengeschraubt, über die ich innen wieder meine zugesägten PVC-Hülsen schob, so dass ich sie nachher wieder heraus bekommen würde. Damit konnte ich die Schalungen ziemlich gut ausrichten und dann festschrauben:
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Die Schalung für den Torsturz musste ich natürlich abstützen, allein der Beton, der dort hinein passte, wog etwa eine halbe Tonne und man will ja nicht nochmal ein Desaster wie beim Fundament haben:
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Wenn man genau hinschaut, sieht man hier auch, dass die Schalung schief sitzt, denn der Ringanker sollte gleich das Gefälle für die Dachentwässerung haben, auf der kurzen Seite 5 cm, nach hinten hin 10 cm.
Die Schalungen wurden oben noch mit Abstandsklötzen zusammengeschraubt. Außerdem wurde auf den langen Seiten gleich noch eine Halfenschiene eingebaut. Was ist das? Ganz einfach, es handelt sich quasi um eine T-Nut aus Stahl, die man einbetonieren kann, weil sie ganz viele kleine angeschweißte Betonanker hat. Daran wollte ich die Dachbalken anschrauben, um möglichst flexibel zu sein:
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Wie man auch erkennen kann auf den Bildern, habe ich durch die Schalung und die Wände ein paar Installationsrohre gezogen, manche kennen die auch als Well- oder Leerrohre. Diese sind immer an den Stellen angeordnet, wo in der Wand später Steckdosen sein sollten.
Dann ging es ans Betonieren, was wir am 20.12.2014 durchführten. Mein Arbeitskollege half mir da wieder und auch meine Frau. Dieser Tag ist uns auch fast mehr in Erinnerung geblieben als alles andere.
Ich mischte den Beton am Mischer und füllte ihn in Eimer.
Meine Frau schleppte die Eimer zu meinem Kumpel.
Er stand oben auf dem Rollgerüst, nahm die Eimer entgegen, goss den Beton in die Schalung und verdichtete mit Rüttelflasche.
Meine Frau und ich schoben das Gerüst jeweils immer ein Stück weiter.
Ich musste ab und zu auf das Gerüst und machte den Glattstrich sowie die Kontrolle...;-)!
Das Wetter wechselte zwischen Regen, Sonne, Schneeregen, Schnee und Wind, wir froren alle erbärmlich und brauchten von 10 Uhr bis 21 Uhr für 2,6 m³ Beton!
Es war der Wahnsinn, leider konnten wir nicht allzu viele Bilder machen:
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Wir waren alle wahnsinnig kaputt abends, unsere Hände waren trotz Handschuhen zerfressen, meine Frau hatte einen komplett blauen Unterarm von den Eimergriffen, die sie sich auf den Arm hing beim Tragen, einer dieser gefüllten 20-L-Eimer wog immerhin um die 40 Kg!
Aber wir hatten es geschafft.
Weihnachten und Silvester passierte nichts, mit dem Ausschalen fing ich am 01.01.2015 an. Das ging eigentlich relativ gut:
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Den Torsturz musste ich noch eine Weile stützen:
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Ansonsten war es wirklich gut geworden, ein paar Stellen musste ich oben drauf nachspachteln, war aber nichts wildes:
Aus der Nutenschiene konnte ich den Schaumstoff entnehmen und so sah dann das Ergebnis aus:
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Die Enden der Leerrohre, die rausschauten, schnitt ich schon beim Ausschalen ab, man sieht auf dem einen Bild noch eins der Löcher direkt neben der freigelegten Schiene und auf dem letzten eins der Rohre vor dem Ausschalen. Außerdem kann man auch das Gefälle des Ringankers erkennen, wenn man genau schaut,
Ja, das wars wieder mit dem Ringanker, ich hoffe, meine kleine Serie gefällt Euch!
Der nächste Beitrag wird uns Holzwerkern sicher auch sehr gefallen, denn da zeige ich, wie ich das Dach gebaut habe!
Bis dahin!