Aus meiner Sicht kann man das so pauschal nicht stehen lassen. Burli hat recht, aber bei Gebrauchtmaschinen gibt es nunmal auch bereits ein Leben vor Deiner Anwendung.
Wenn Du eine Maschine erwischst, die in der Basis ein solides gutes Gerät ist, aber zum Zuschnitt von Stahlblechen verwendet wurde, sind die Lager schnell verschlissen. Ist einfach so.
Daher muss man die Aussage "lieber gebraucht gut als neu schrottig" etwas weniger streng und mehr ideologisch sehen.
Heißt für mich als Tipp für Dich:
Ja, schaue nach gebrauchten Geräten. Absolut! Eine Topempfehlung finde ich gebrauchte Ausgaben der Bosch GKS 85 Typ "G". Ein durchzugsstarkes Monster und sehr sehr solide gebaut.
Heißt aber auch wie bei jeder Maschine: Sie muss eine "Story" haben. Klingt blöd, ist aber so:
- Wo kommt sie her, ist sie auch gebraucht gekauft oder hat er sie bei Bosch selber erworben?
- Was wurde damit gemacht, wie oft eingesetzt, wie gelagert (innen/außen), in einem Betrieb oder in einem Keller (Feuchtigkeit!) usw.?
- Wieso wird sie verkauft, warum kauft man sowas und gibts dann ab? Ist die Story plausibel?
Frage das einfach mal, daraus ergibt sich ein Dialog, an dessen Ende Du eine gute Meinung zu dem angebotenen Gerät haben wirst. Dann Gerät mal anschauen, Spiel prüfen, Rundlauf, mal anmachen und "hören", verschlissene Kohlen wechselt man schnell. Defekte Lager, die rauh klingen, weil da einer Gipsplatten mit gesägt hat, wollte ich nicht haben....
Mit diesem Verfahren landest Du bei einem guten Gerät. Aber es kann dauern, stell Dich drauf ein!
Wenn Du dazu keine Geduld hast -und sei ehrlich mit Dir-, dann kauf Dir sowas lieber neu. Auch gebraucht wird es so ein Modell kaum unter 100€ geben, "ohne alles" als Sologerät bist Du für so ein Stück bei 2xx Euro. Da würde ich überlegen, ob das nicht eine lohnenswerte Investition sein kann, denn in den Tisch usw. hast Du ja auch schon investiert. Wenn dann durch Pech eine eierige Säge dazukommt, kann das den Spaß auch verderben. Und die Restinvestition.
Grundsätzlich gilt der Satz von Michael also schon, aber es gilt auch viel zu beachten. Ist einfach so. Nur schnell mal ne Marke kaufen kann schnell in die Hose gehen. Das individuelle Gerät ist am Ende entscheidend, und dessen Geschichte. Die Story eben! Aber viele Erfahrungen hier mit gebrauchten Geräten bezeugen ja, dass es auch klappen kann. Man brauhct eben Geduld.
Noch zwei Dinge abschließend:
1) Die Vorgehensweise ist vorrangig bei großen Geräten lohnenswert. Eine 30jährige Flott für 500€ wird solider laufen als eine neue Güde für den gleichen Preis.
2) Heiko Rech ließ sich mal über gebrauchte Maschinen aus. Gegenstand waren u.a. Gebrauchtpreise von Tischkreissägen wie der Metabo Magnum und der Mafell Erika Modelle. Diese werden in Foren häufiger empfohlen, als Geräte am Markt sind. Dementsprechend sind, seiner fachlich fundierten Meinung nach, viele solcher Maschinen auch absolut überteuert auf dem Gebrauchtmarkt, und man bekommt dann doch auch neue Geräte, die nicht schlechter sind als die gebrauchten Maschinen, für das gleiche Geld.
Bitte bedenke das, vor allem den letzten Punkt!