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Lärche-Leimholz selbst herstellen
#1
Ich habe am Montag von einem Bastler-Kollegen einige Fotos selbst gebauter Möbelstücke – übrigens richtig gut gebauter – bekommen. Er hat sich u. a. auch die Mühe gemacht, die benötigten Leimholzplatten alle selbst zu fertigen – aus Kiefer. Das hat mich so fasziniert, dass ich es ihm heute mal gleichtun wollte. Allerdings nicht aus Kiefer, sondern aus der noch reichlich vorhandenen Lärche ... Die unbesäumten Bretter liegen schon mehr als 10 Jahre, sind sehr trocken und müssen einfach mal weg. Sie sind in der Dicke ca. 25 mm, in der Länge ca. 2.500 mm. Das ausgewählte Brett hatte eine nutzbare Breite zwischen 160 und 220 mm.

Zuerst habe ich das Brett mittels Drahtbürste und Besen gereinigt. Da lag reichlich Staub und Dreck drauf. Ich wollte ja meinem Sägeblatt etwas Gutes tun ... Dann erfolgte die Trennung quer mittels Handsäge, da ich die Leimholzplatte(n) nur in 1.000 mm benötige. In der Mitte der nutzbaren Breite habe ich mit einer Richtlatte die Trennlinie angezeichnet. Dann kam ein freihändiger Trennschnitt auf der TKS dran, der mir diesmal erstaunlicher Weise recht sauber gelungen ist. Aus den vier Teilen habe ich dann längs jeweils die nutzbaren Breiten heraus getrennt.

         

Danach erfolgte auf der Elektra Beckum HC 260 das Abrichten, in dessen Ergebnis ich eine plane Fläche und einen rechten Winkel zur schmalen Fläche erhielt. Benötigt wird für die Leimholzplatte eine Dicke des Material von 16 mm. Nun hatte ich zwei Möglichkeiten: herunterhobeln von ca. 25 mm auf 16 mm oder hochkant auftrennen auf Umschlag, da mein Sägeblatt lediglich 85 mm schneiden kann. Die Entscheidung fiel leicht: auftrennen. Mir tat einfach das Material leid, welches bei ersterer Variante in den Spänesack gelangt wäre ... Auf dem nächsten Foto einmal das aufgetrennte Brett. Man sieht die unterschiedlichen Materialdicken.

   

Im nächsten Arbeitsgang wurden die so erhaltenen Bretter durch die Dickte gelassen. Man kann schon schön sehen, wie die Maserung der Lärche zum Vorschein kommt. Später sauber geschliffen, ergibt das sicherlich ein sehr schönes Bild ...

   

Zuletzt habe ich die erhaltenen vier Teilstücke grob sortiert, um ein schönes Muster zu erhalten. Mal schauen, so richtig gefällt es mir noch nicht. Aber der Tag ist ja noch lang ...

   

Vielleicht fange ich heute auch an, zu verleimen. Dann werde ich sehen, wie sich das an sich sehr trockene Holz verhält, ob es noch sehr arbeitet, sich verzieht etc. Natürlich werde ich versuchen, die Verleimregeln zu beachten.

Wolfgang

PS: Bevor die Frage kommt, warum ich nicht mittels Handhobel(n) abgerichtet habe: Ich kann es momentan einfach gesundheitlich nicht. Zu kraftintensiv.
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#2
Sehr schön zu sehen, wie aus einem äußerlich unansehnlichen Brett wieder ein schönes Material wird. Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Verleimen.

Ein Gedanke dazu, wenn Du es heute aufgetrennt hast, und selbst wenn es 10 Jahre gelegen hat, hast Du für eine Veränderung der Spannungsverhältnisse gesorgt. Wenn Du keine Eile hast, kannst Du das Holz vielleicht 14 Tage liegen lassen und schauen, wie es darauf reagiert, bevor Du es verleimst und es sich dann wirft.

Weißt Du schon, was Du damit machen möchtest?

Gruß
Peter
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#3
Peter, danke für die Wünsche.

Es ist einfach mal ein Test. Möglichen Verzug habe ich eingeplant, da dieses fertige Leimholzbrett noch nicht für ein konkretes Projekt vorgesehen ist. Verwirft sich das, ist es nicht tragisch ... Ich könnte das Holz jetzt erst einmal 14 Tage in der Werkstatt lassen, kein Problem. Allerdings würde das Problem des (möglichen) späteren Verziehens spätestens dann auf mich zukommen, wenn das fertige Objekt an den Bestimmungsort gestellt wird (neue Temperatur- und Feuchtesituation Wohnung).

Vorhin habe ich verleimt. Dabei stellte ich fest, dass die einzelnen Teile Abweichungen in der Dicke haben. Geringe Abweichungen zwar (0,3 bis 0,5 mm), aber sie sind eben da. Nun muss ich mal schauen, warum die nach der Dickte diese Abweichungen haben. Abgenommen habe ich nur immer ganz wenig Material, also eher nur »geschabt« ... Ist nicht das gravierende Problem, da ich eh noch verschleife, aber ich würde schon gern die Ursache(n) kennen.

Nach dem Abrichten/Dickenhobeln stellte ich Wurmlöcher fest. Ich gehe nicht davon aus, dass da noch aktive Kerlchen drin sind, aber es sieht eben nicht gut aus. Vielleicht fülle ich auch einfach Epoxy rein ... Ebenso sind Harzkanäle offen. Da werde ich mir noch Gedanken machen müssen, bei der Verleimung evtl. solche Lamellen auszusortieren. Man wird sehen ...

In der Vergangenheit habe ich eigentlich (große) Verspannungen im Holz schon beim Auftrennen gemerkt. Diesmal ging der Schnitt sauber durch, ohne dass das Holz klemmte oder sich aufspreizte. Ich war selbst erstaunt, wie problemlos der Trennschnitt erfolgte. Da habe ich sicher ein gutes Brett erwischt ...

Wolfgang

PS: Peter, nein, ich habe dafür noch keine Verwendung.


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#4
Was nun die Wurmgänge betrifft, so habe ich mal probehalber Weißleim mit feinem Schleifstaub vermischt und in die Gänge geschmiert. Leider hat sich um diese Stellen das Holz unvorteilhaft verfärbt. Also scheidet diese Variante aus ...

Wolfgang


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#5
(14.04.2020, 15:28)KleineWerkstatt schrieb: ...  kannst Du das Holz vielleicht 14 Tage liegen lassen und schauen, wie es darauf reagiert, bevor Du es verleimst und es sich dann wirft. ...

Peter, der Test ist nun insofern schief gelaufen, als dass sich das Holz verzogen hat. Es »schüsselt« ... Nun kann es aber auch sein, dass ich die einzelnen Brettchen falsch zusammengesetzt habe, besonders bei den beiden linken bin ich mir nicht sicher.

Aber es ist eben das, als was es konzipiert war: ein Test.

Wolfgang


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#6
Moin Wolfgang,
am besten, man nimmt Holz mit "stehenden Jahresringen", sofern man hat.
Ansonsten sollte die Verleimung gegenläufig, aber immer in gleicher Richtung des Jahresringverlaufes erfolgen.
Insofern hast Du tatsächlich falsch verleimt.

   

LG Volker
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#7
Ja, Volker, in der Tat habe ich da was durcheinander gebracht. Ich bin froh, dass es nur ein Übungsstück war. Also werde ich bei den nächsten Tests mal besser aufpassen.

Vielen Dank.
Wolfgang
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#8
[quote pid='67128' dateline='1587528334']

...Aber es ist eben das, als was es konzipiert war: ein Test.

[/quote]

Versuch macht kluch Smile 

Da das Material nicht für ein Projekt verplant war, ist ja nichts passiert, außer dass Du Erfahrung dazu gewonnen hast.  Thumbs Up 

Gruß
Peter
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#9
Hi Wolfgang EG,
ein interessanter Versuch. Sie könnten die Segmente auseinander sägen und einen neuen Versuch starten.

Zum Verleimen von Brettern gibts bei 'Spannagel' ein paar gute Hinwiese. Ich habe die Seiten, die ich meine bei Google gefunden, (so brauche ich sie nicht einscannen oder nacherzählen):
https://books.google.de/books?id=jhDDBmR...ng&f=false

Der Abschnitt beschäftigt sich damit, wie sich die einzelnen Segmente verziehen, und wie man sie so sortieren kann, dass sich die einzelnen Bögen gegenseitig abmildern lassen.
Holz verzieht sich immer, - geschickt sortiert, läßt sich der Verzug des gesamten Brettes jedoch begrenzen.

Bei der Verleimung schmaler Segmente wird es schwierig, ein schönes Bild der Maserung zu erreichen, da sie ständig durch die Schnittkante unterbrochen wird. Muss man testen, welche Sortierung da am angenehmsten aussieht.

Grüße
... lieber machen, was ich nicht kann, als lassen, was ich kann.
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#10
@KleineWerkstatt: Peter, so ist es. Vielleicht sollte ich die Leimholztafel einfach mal raus legen ins Freie und sehen, wie sie sich dann verändert. Beim nächsten Versuch bin ich hoffentlich kluch ...

@Herr Abeler, danke für Ihren Verweis auf Spannagel. Peinlich, aber den habe ich schon lange Jahre im Regal ... Sollte ich einfach mal wieder etwas drin lesen, zumal er anschaulich und gut verständlich geschrieben hat.

Ich werde mal eine größere Menge Segmente schneiden, um eine breitere Auswahl Maserung zu haben. Als Nächstes jedoch trenne ich die Tafel – wie Sie geraten haben – auf und verleime neu.

Wolfgang
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