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Leinöl und Holz vor Wetter schützen
#1
Hi,

ich beschäftige mich grade mit dem Öl von Holz im Außenbereich. Konkret habe ich eine Stromsäule aus Douglasie gebaut und will diese nun mit einem Wetterschutz auf Ölbasis versehen, später auch weitere Projekte. Nun habe ich angefangen, mich mit dem Thema zu beschäftigen und es sind einige Frage aufgekommen:
  • Neben meinen Douglasien Arbeiten will ich auch die Terrasse meiner Schwiegereltern einlassen, die aber aus Bangkirai ist. Das bräuchte wieder eine extra Ölsorte. Ist das wirklich nötig?
  • Es gibt Leinöle zum Verzehr (und für Tiere), als auch Öle auf Leinöl Basis speziell für Holzschutz. Zweitere sind gut doppelt teuer. Allerdings ist in den Kommentaren der Speiseöle auch oft zu sehen, dass die Speiseöle zum Holzschutz eingesetzt werden. Wie sind da eure Erfahrungen? Sind die Holzöle wieder nur Geldmache?
  • Neben reinem Öl gibt es auch Ölfirnis, was eine extra Schutzschicht bildet, die sich aber wohl etwas klebrig anfühlt. Wie ist das eure Empfehlung? Was mich auch wieder verwirrt, ist das Leinölfirnis wieder nicht auf die Holzsorten speziell angepasst ist. Ist Firnis weider allgemein einsetzbar? Beispiel
Vielen Dank schon mal im voraus

Gruß Dave
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#2
Moin,

zum Thema Leinöl/firnis empfehle ich diesen Artikel von Wkipedia. Das steht alles drinn, was man drüber wissen sollte. Es gibt auch Hartwachsöle die für den Außenbereich gut geeignet sind. Ich habe da gute Erfahrungen mit den Produkten von Clou gemacht. Es gibt aber so viele verschiedene Produkte, das man einfach ausprobieren muß um das, für sich und den Zweck/Holz, beste Produkt raus zu finden.


Gruß Don
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#3
Ein guter Tiefenschutz für Holz ist ganz klar eine Beize, diese zieht sehr stark in das Holz ein und versiegelt dieses gegen Schmutz.. Achte aber darauf dass du keine geleimte Stellen mit der Beize behandelst, schaut dann bäh aus. Nach dem Beizen kannst du das Holz noch mit Leinöl, Wachsöl, oder Parckettwachs versigeln, wobei Wachs immer poliert werden muss, und Wachs nicht gegen stöße etc. schützt, leicht abblättert und dann ständig erneuert werden möchte, dass der Schutz aufrecht erhalten bleibt.
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#4
Hallo Anton,
deine Antwort steht im Widerspruch zur Meinung sehr vieler ausgewiesener Fachleute.
Beize ist immer eine Farbgebung, kein Schutz. Du hast Recht, Beize auf Kleber oder Lackstellen sieht "bäh" aus, weil diese Stellen die Beize nicht annehmen.
Wachs kann nicht blättern, Wachs, insbesondere ein härteres, z. B. Carnauba schützt sehr wohl gegen Stöße. Selbst Bienenwachs muß nicht ständig erneuert werden, um einen schutz aufrecht zu erhalten.
Die Quellen, aus denen du diese Weisheiten ziehst, würden mich interessieren
Grüße
----
Wos I net konn, konn Silikon
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#5
Hier meine eindeutige Zustimmung zu deinen Aussagen Christian.

... klar, das sind keine Fragen der Mehrheit - wenn man sich mal anschaut, was Beize ist bzw. wie diese funktioniert, dann dürfte aber schnell klar werden das dies kein Schutz sein kann.

Meine Praxis: Ich verwende oft Clou-Beize auf Wasserbasis - die ist dann sogar noch nach Jahren Empfindlich gegen Wasser wenn man keine weitere Behandlung vornimmt.

VG
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#6
(05.09.2019, 23:12)HMBwing schrieb: Hier meine eindeutige Zustimmung zu deinen Aussagen Christian.

... klar, das sind keine Fragen der Mehrheit - wenn man sich mal anschaut, was Beize ist bzw. wie diese funktioniert, dann dürfte aber schnell klar werden das dies kein Schutz sein kann.

Meine Praxis: Ich verwende oft Clou-Beize auf Wasserbasis - die ist dann sogar noch nach Jahren Empfindlich gegen Wasser wenn man keine weitere Behandlung vornimmt.

VG

Eine amtliche Weisheit ist, daß Beize und Finish immer aus verschiedenen Grundsubstanzen bestehen muß, also eine Sperre aufgebaut werden muß, sonst gibt es nur Matsch.
Z. B. Wasserbeize - Schleifgrund auf Nitrobasis - beliebiges Finish
        Beize auf Alkoholbasis - Acrylgrundierung - beliebiges Finish

Ich habe sehr feine lkoholbasierte Beizen von Chestnut, mit denen man tolle Farbeffekte erziehlen kann. Nimmt man aber den ebenfalls alk-basierenden Cellulose Schleifgrund - - - haste kackbraun-metallic Huh Huh 

LG
----
Wos I net konn, konn Silikon
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#7
Hi,

vielen Dank schon mal für die bisherigen Antworten. Also klar, Beize als Wetterschutz fällt komplett aus, das ist definitiv eine reine farbgebene Komponenten. Ich denke da ist dem Anton ein Mißverständnis unterlaufen.
Aber wie ja auch schon geschrieben, will ich hier noch mal betonen, mir geht es grundsätzlich um LEINÖL. Ich weiß schon es gibt noch Lacke, Imprägnierungen, Wachse, etc. Aber ich will mich tatächlich aktuell speziell mit LEINÖL beschäftigen. Einfach aus Interesse und Experimentierfreude. Vielleicht habe ich mal irgendwann so viel Input gesammelt, dass ich das Thema auf meinem Blog bearbeite. Stand jetzt bin allerdings noch weit vom "Experten-Status" entfernt ;-)

Ich habe mich auch in ein paar anderen Foren rumgetrieben. Hier ist auch eine Antwort die ich für recht werthaltig halte:

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Speiseöle sind nicht "entschleimt", d.h. diverse Proteine usw. Sind noch enthalten. Das kann zu einem oberflächlichen Pilz Befall mit schwarzen Pünktchen führen, was optisch stört. (Ist aber nicht schlimm fürs Holz)

Ausserdem sind Speiseöle nicht vorgekocht oder mit Sikkativen ausgestattet was bedeutet dass sie erheblich langsamer trocknen.

Leinölfirnis ist vorgekocht und mit Sikkativen ausgestattet, deshalb trocknet es besonders schnell, bildet dadurch aber auch eher eine Schicht auf der Oberfläche (geringere Diffusionsoffenheit).

klebrig bleibt es nur wenn man zu viel davon aufträgt, so dass dicke Schichten auf der Holz Oberfläche stehen bleiben.
Im Zweifel sollte man das überschüssige Öl nach einer Stunde abnehmen oder bei den ersten Anstrichen den Firnis/Öl zur Hälfte mit Terpentin vermengen und lieber mehrere sparsame Schichten mit Trocknungzeit dazwischen audbringen, dann reduziert man die Problematik.

Grundsätzlich kannst du Leinöl oder Firnis für jedes Holz verwenden, sogar Metalle kann man damit Lackieren.

Die Speziellen Öle für verschiedene Hölzer sind soweit ich weiß in erster Linie bloß auf den optimalen Farbton abgestimmt, aber da lasse ich mir gerne korrigieren.

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Ich werde das mal so ausprobieren, ich werde euch über das Ergebnis informieren.

Viele Grüße

Dave
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#8
Servus,

ich zitiere mal mit C & P und hoffe das passt für Euch.
". . . klebrig bleibt es nur wenn man zu viel davon aufträgt, so dass dicke Schichten auf der Holz Oberfläche stehen bleiben.
Im Zweifel sollte man das überschüssige Öl nach einer Stunde abnehmen oder bei den ersten Anstrichen den Firnis/Öl zur Hälfte mit Terpentin vermengen und lieber mehrere sparsame Schichten mit Trocknungzeit dazwischen audbringen, dann reduziert man die Problematik..."

Das bitte nicht nur "im Zweifel.." sondern grundsätzlich" und eine Stunde ist schon sehr lang, eher 30 min. Es fühlt sich sonst wirklich nicht gut an und dieses Gefühl bleibt sehr, sehr lange. Terpentin verdünnt das Öl und sorgt so dafür, daß es besser in die Kapilaren des Holzes einzieht, bevor es getrocknet ist.

"... Die Speziellen Öle für verschiedene Hölzer sind soweit ich weiß in erster Linie bloß auf den optimalen Farbton abgestimmt, aber da lasse ich mir gerne korrigieren..."
Ganz so simpel ist es dann doch nicht.(leider). Die verschiedenen Öle härten unterschiedlich aus, und lediglich Walnußöl härtet vollständig durch. Verschiedene Öle bringen verschiedene Glanzstufen.

LG
----
Wos I net konn, konn Silikon
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#9
Da das alles schon oft geschrieben wurde, guckt mal die Filme von Tischlerarbeiten, Handwerk, Restaurierungen, Antiquitäten 
an. Da wird es erklärt von einem Profi. Ich habe es genauso gelernt von einem Nachbarn der Restauratormeister war.

Christian, Du hast recht.
Moin
    Klaus Wink

Denken ist die schwierigste Arbeit, deshalb machen es so wenige.
Henry Ford
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