19.11.2019, 11:51
Hi,
vor ein paar Wochen waren wir in einem Freizeitpark und haben ein Poster entdeckt, auf dem folgender Spruch stand:
"Home Bar: Kein WLAN hier trinken und plaudern wir...". Meiner Frau und mir hat das auf Anhieb gut gefallen, weil das genau in unsere Mentalität passt. Millenials werden es nicht verstehen, aber unsere Generation hat sich schließlich auch noch per Festnetztelefon verabredet...aber genug der Klischees.
Der Holzwerker in mir freute sich noch an der Kasse, einen neuen Rahmen bauen zu dürfen. Das ist jetzt schon der x-te Rahmen, den ich mache und meine vorherigen, waren ok, aber mehr auch nicht. Das lag hauptsächlich an dem Problem, wie ich das Glas und den Rücken so befestige kann, das man alles leicht zusammen und auseinander nehemen kann. In meine ersten Rahmen habe ich die Glasscheibe in einer Nut versenkt. Wenn die Scheibe mal kaputt ist, ist der Rahmen unbrauchbar...aber man lernt ja mit jedem Projekt.
Dieses mal, bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Ausgangsmaterial waren Buche Quadratstäbe (2x2 cm, glaube ich). Da habe ich an eine Seite (die später die Front/Außenseite wurde) ein Profil drangefräst und innen dann eine Falz, die so dimnsioniert war, dass sie Glas und Rückwand mit ein wenig Luft aufnehmen konnte. Als Rückwand habe ich die Rückwand eines kaputten Rahmens genommen, weil da schon Ösen zum Aufhängen dran waren. Ein Arbeitsgang gespart.
Dann habe ich alles zugeschnitten und auf Gehrung verleimt. Das war mir aber zu anspruchslos. Da musste noch was gehen...
Also wollte ich die Ecken mit Federn verstärken. Sie gut aus und macht den Rahmen stärker.
Ich hatte mir für ein anderes Projekt schon eine passende Vorrichtung für die TKS gebaut:
Ganz einfaches Teil: Bodenplatte, zwei weitere Platten rechtwinklig zueinander mit jeweils 45 zur Bodeplatte verleimt. Schlitz rein fertig.
Da der Rahmen relativ dünn ist und ich wiederholbare Schnitte wollte, habe ich mir noch Anschlaghölzer drangezwungen und konnte den Rahmen so recht gut einspannen:
Ich musste alle Schnlitze zweimal schneiden, weil mir die Blattstärke meines Sägeblattes als Feder zu dünn war. Ging aber auch ganz gut:
Als Federholz habe ich Mahagoni genommen, das ich noch als Leiste rumliegen hatte. Mit dem Hobel konnte man das einfach auf die gewünschte Dicke runterbringen, einkürzen und probeweise schon mal in einen der Schlitze reinstecken. Passte, also alles verleimen:
Danach wurde das überstehenden Material eingekürzt und mit einem Einhandhobel bündig gehobelt (den Rest der Ecke musste ich da noch nachbearbeiten):
Das folgende Bild zeigt die Rückwand. Hier habe ich zum ersten mal Rahmenrückwandhalter benutzt. Warum ich nicht schon vorher drauf gekommen bin, ist mir echt ein Rätsel. Die gibt es für quasi umsonst online als Set und die Lösung ist so naheliegend. Damit kann ich jetzt eine ganze Rahmenmanufaktur gründen. Jedenfalls waren die Dinger klasse. Man musste sie zwar noch ein wenig mit einem Senker nachbearbeiten, damit die Schraube mit dem Drehblech bündiger abschließt, aber es war ganz ok:
Fast fertig: danach gab es noch ein paar Streicheleinheite mit einer selbstgebastelten Bienenwachs/Leinöl-Paste (wie kohl it ä klassiker) und dann sah es so aus:
Herrlich. Hat Spaß gemacht. Wir hatten tags drauf eine Party, aber der Rahmen ist niemanden aufgefallen. Hat mich zuerst ein wenig gewurmt, aber wenn so ein Alltagsgegestand genau so ist, wie man ihn erwartet und eben nicht wie selbtgebastelt aussieht, ist das auch eine Form von "Ziel erreicht".
Bis denne.
Sascha
vor ein paar Wochen waren wir in einem Freizeitpark und haben ein Poster entdeckt, auf dem folgender Spruch stand:
"Home Bar: Kein WLAN hier trinken und plaudern wir...". Meiner Frau und mir hat das auf Anhieb gut gefallen, weil das genau in unsere Mentalität passt. Millenials werden es nicht verstehen, aber unsere Generation hat sich schließlich auch noch per Festnetztelefon verabredet...aber genug der Klischees.
Der Holzwerker in mir freute sich noch an der Kasse, einen neuen Rahmen bauen zu dürfen. Das ist jetzt schon der x-te Rahmen, den ich mache und meine vorherigen, waren ok, aber mehr auch nicht. Das lag hauptsächlich an dem Problem, wie ich das Glas und den Rücken so befestige kann, das man alles leicht zusammen und auseinander nehemen kann. In meine ersten Rahmen habe ich die Glasscheibe in einer Nut versenkt. Wenn die Scheibe mal kaputt ist, ist der Rahmen unbrauchbar...aber man lernt ja mit jedem Projekt.
Dieses mal, bin ich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Ausgangsmaterial waren Buche Quadratstäbe (2x2 cm, glaube ich). Da habe ich an eine Seite (die später die Front/Außenseite wurde) ein Profil drangefräst und innen dann eine Falz, die so dimnsioniert war, dass sie Glas und Rückwand mit ein wenig Luft aufnehmen konnte. Als Rückwand habe ich die Rückwand eines kaputten Rahmens genommen, weil da schon Ösen zum Aufhängen dran waren. Ein Arbeitsgang gespart.
Dann habe ich alles zugeschnitten und auf Gehrung verleimt. Das war mir aber zu anspruchslos. Da musste noch was gehen...

Also wollte ich die Ecken mit Federn verstärken. Sie gut aus und macht den Rahmen stärker.
Ich hatte mir für ein anderes Projekt schon eine passende Vorrichtung für die TKS gebaut:
Ganz einfaches Teil: Bodenplatte, zwei weitere Platten rechtwinklig zueinander mit jeweils 45 zur Bodeplatte verleimt. Schlitz rein fertig.
Da der Rahmen relativ dünn ist und ich wiederholbare Schnitte wollte, habe ich mir noch Anschlaghölzer drangezwungen und konnte den Rahmen so recht gut einspannen:
Ich musste alle Schnlitze zweimal schneiden, weil mir die Blattstärke meines Sägeblattes als Feder zu dünn war. Ging aber auch ganz gut:
Als Federholz habe ich Mahagoni genommen, das ich noch als Leiste rumliegen hatte. Mit dem Hobel konnte man das einfach auf die gewünschte Dicke runterbringen, einkürzen und probeweise schon mal in einen der Schlitze reinstecken. Passte, also alles verleimen:
Danach wurde das überstehenden Material eingekürzt und mit einem Einhandhobel bündig gehobelt (den Rest der Ecke musste ich da noch nachbearbeiten):
Das folgende Bild zeigt die Rückwand. Hier habe ich zum ersten mal Rahmenrückwandhalter benutzt. Warum ich nicht schon vorher drauf gekommen bin, ist mir echt ein Rätsel. Die gibt es für quasi umsonst online als Set und die Lösung ist so naheliegend. Damit kann ich jetzt eine ganze Rahmenmanufaktur gründen. Jedenfalls waren die Dinger klasse. Man musste sie zwar noch ein wenig mit einem Senker nachbearbeiten, damit die Schraube mit dem Drehblech bündiger abschließt, aber es war ganz ok:
Fast fertig: danach gab es noch ein paar Streicheleinheite mit einer selbstgebastelten Bienenwachs/Leinöl-Paste (wie kohl it ä klassiker) und dann sah es so aus:
Herrlich. Hat Spaß gemacht. Wir hatten tags drauf eine Party, aber der Rahmen ist niemanden aufgefallen. Hat mich zuerst ein wenig gewurmt, aber wenn so ein Alltagsgegestand genau so ist, wie man ihn erwartet und eben nicht wie selbtgebastelt aussieht, ist das auch eine Form von "Ziel erreicht".

Bis denne.
Sascha