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Projekt Alte Hobel aufgemöbelt
#1
Hallo,

mein Schwiegervater hat mir vor einigen Tagen zwei alte Hobel geschenkt. Da sie schon recht alt sind (sie gehörten dem Opa meiner Frau) und lange nicht benutzt wurden, waren sie in einem entsprechenden Zustand:
       

Also habe ich mir mein Leinölfirnis und feine Stahlwohlle geschnappt und angefangen die Holzkörper zu reinigen. Der Unterschied war gewaltig:
   

Die Sohlen habe ich auf einer dicken Glasplatte erst grob mit 280er und danach mit 600er abgerichtet. Danach waren sie spiegelglatt. Ich habe allerding nicht an allen Stellen soweit runtergeschliffen, wie es nötig gewesen wäre, um alle Senken zu entfernen. Das Hobelmaul ist recht groß (meine ich...bin kein Fachmann) und ich wollte durch wilde Schleiferei nicht noch mehr abtragen. So sehen die Sohlen jetzt aus:
   

Bei dem kleineren Hobel war das Hörnchen locker. Ich habe es rausgezogen, den alten Leim entfernt und das ganze neu verleimt:
   

Die Eisen habe ich mit WD40-Rostlöser bearbeitet, um den Rost und den groben Schmutz zu entfernen. Danach habe ich zumindest den unteren Teil der Spiegelseite plan geschliffen und die Schneiden versucht zu schleifen. Ich sage deshalb "versucht", weil ich auf dem Gebiet noch Neuling bin. Abgesehen davon hatten die Klingen die eine oder andere Einkerbung, die gut im mm-Bereich lag. Gruselig. Das wegzuschleifen war alles andere als lustig. Jetzt sehen sie wieder ganz gut aus. Man sieht halt, dass sie schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben, aber mir gefällts...
   
Das größere Eisen ist übrigens von Kirschen (dem Logo nach zu urteilen). Das kleine Eisen hat keine Prägung.

Und so sehen die fertig aufgearbeiteten Hobel aus:
   

Und funktionieren tun sie auch:
   

Ich habe noch so meine Probleme mit dem richtigen Schliff. Messerscharf sind die Klingen noch nicht. Man merkt es auch an der gehobelten Oberfläche, die weniger spiegelglatt (nur an wenigen Stellen jedenfalls) als eher so rauh, wie eine Banknote ist. Das geht sicher besser. Außerdem tue ich mich noch schwer, die Faserrichtung zu erkennen. Aber wie gesagt: das ist alles noch Neuland. Das lern ich sicher noch und dafür mach ich's ja....

Das Aufarbeiten hat mir jedenfalls einen Riesenspaß gemacht und die Hobel sehen ihrem Alter gerecht wie "neu" aus (wenn Ihr versteht, was ich meine).

Sascha
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#2
gut gemacht, so lernt man auch sei Werkzeug zu schätzen
mach mal ein Bild von der unteren Hobelfläche
Gruss Jörg
arbeite 30 Minuten mit dem Kopf und dann 10 Minuten in der Praxis und nicht umgekehrt.
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#3
Hi,
eine klasse Arbeit.
Ich finde es immer wieder schön, wenn hier jemand so Schätzchen wieder Flott macht. Die Holzschuhe finde ich meist attraktiver und sympatischer als die Metallhobel. Die Einstellmöglichkeiten an den metallenen Hobel finde ich jedoch sehr bedienerfreundlich und wirklich gut handhabbar; - Zumindest die Patenteinstellung von Veritas oder Lie-Nielsen.

Der Nostalgie wegen werde ich sicherlich auch irgend wann einmal ein Flohmarkt-Schätzchen aufmöbeln.

Grüße
... lieber machen, was ich nicht kann, als lassen, was ich kann.
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#4
Zitat:Der Nostalgie wegen werde ich sicherlich auch irgend wann einmal ein Flohmarkt-Schätzchen aufmöbeln.

Oh ja, nach solchen alten Schätzchen halte ich auch auf Flohmärkten Ausschau. Vor allem alte Grundhobel haben es mir da angetan.
Liebe Grüße
Andreas


Man kann es gar nicht vermeiden täglich hinzuzulernen!

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#5
Sascha, ich gratuliere Dir zu Deinen »Schätzen«. Halte die Teile in Ehren, die haben den vorherigen Besitzern sicher schon viel Schweiß abverlangt.

Wolfgang
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#6
Ein schönes Projekt. Wenn so altes Handwerkszeug erzählen könnte.....! Ich sehe immer gerne Sendungen in denen altes Handwerk gezeigt wird. Kann mich erinnern an "Die letzten Ihres Standes". Vor einigen Wochen gab es eine Sendung über einen Tischler in Berlin, in der Werkstatt keine einzige elektrische Maschine. Er kann von seinen Erzeugnissen leben da es wohl genug Leute gibt die sich einen handgefertigten Stuhl leisten können. Also Sascha, die Hobel gut in Ehren halten, falls es mal dunkel wird in Deutschland kannst Du es pfeifen lassen.
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#7
(25.07.2018, 15:39)Borkenkäfer schrieb: mach mal ein Bild von der unteren Hobelfläche

Sorry, hatte ganz vergessen zu fragen: Da ist schon ein Bild, wo man die Sohlen sehen kann. Wolltest Du noch welche mit höherer Auflösung oder näher?
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#8
hallo Sashman
hatte das erste Bild übersehen mit der alten Sohle...allet ok
Gruß Jörg
arbeite 30 Minuten mit dem Kopf und dann 10 Minuten in der Praxis und nicht umgekehrt.
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#9
Schön wenn solche alten Hobel wieder gerichtet werden.
Ich selbst habe noch eine hölzerne Rauhbank und denke darüber nach aus der ein Schiebedings für die Abrichte zu baueen...
Ich mag Eisenhobel lieber.
In Deutschland werden 320.000 Coffee to Go Pappbecher weggeworfen. Pro Stunde!
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#10
(29.07.2018, 22:41)MartinG schrieb: ... Ich mag Eisenhobel lieber.

Martin, ich habe mir – der einfacheren Einstellmöglichkeit wegen – auch alte Metallhobel zugelegt und genutzt. Mit meiner Rauhbank bin ich aber mal wieder zu Holzhobeln zurückgekommen. Allerdings wird es der einzige Holzhobel bleiben, denke ich mal ... Die Metallhobel flutschen mittlerweile auch nicht schlecht.

Wolfgang
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