16.07.2018, 08:35
Hi,
als ich mir die verfügbaren Streichmaße angesehen habe, konnte ich mich für keines ruhigen Gewissens entscheiden: entweder gab es so gut wie keine Bewertungen oder zu viele schlechte Bewertungen oder sie waren schlichtweg (für mich) übertrieben teuer.
Also habe ich beschlossen, ein Streichmaß selbst zu bauen. Mag komisch klingen, aber ich wollte es bauen, nicht in erster Linie um damit später zu arbeiten, sondern weil ich dachte, dabei könnte ich was lernen. Ok, benutzen will ich es natürlich auch...
Ich hatte noch zwei Eichenquadratstäbe. Für den Anschlag fehlte mir aber das passende Holz. Beim lokalen Holzlieferanten bin ich dann fündig geworden und kam mit einem knappen Meter Kapur für 2.45 Euro zurück.
In die Eichenstäbe habe ich Nut- und Feder gefräst und kleine Nägel eingelassen. Für den Anschlag habe ich ein Stück Kapur abgesägt, das Stück halbiert, die Aussparung für den Anreißstab geschnitten und innen eine Vertiefung für ein rechteckiges Stückchen Holz ausgestemmt (siehe unten). Als Konter für die Schraube habe dann noch eine Mutter eingelassen und die beiden Anschlagholzstücke gedübelt und verleimt. Zum Schluss habe ich die Feder und auch die Aussparung im Anschlag mit Wachs als Gleitmittel eingrieben und die sichtbaren Holzflächen mit 1-2 Schichten Schellack bearbeitet.
So sieht das ganze jetzt aus:
Auf der einen Seite habe ich zwei Nägel, auf der untern Seite nur einen Nagel eingefügt. Das vordere Stück Holz ist bewusst nicht geleimt, sondern geschraubt, um den Nagel oder auch das Holzstück ggf. mal zu ersetzen.
Wie ich oben schon erwähnt habe, hab ich dort, wo die Schraube den Anschlag arretiert, eine Aussparung ausgestemmt, in die ein kleines Stück Holz passt:
Damit drückt die Schraube nicht direkt auf das Querholz, sondern auf das Holzstückchen, das seinerseits auf das Querholz drückt. Damit verhindere ich unschöne Abdrücke der Schraube im Querholz.
Alles in Allem hat der Bau viel Spaß gemacht. An den Nägeln muss ich noch arbeiten. Die Abdrücke beim Anreißen sind noch nicht das gelbe vom Ei. Vielleicht ersetze ich sie aber auch durch Zirkelmienen (in passender Größe). Außerdem ist der Anschlag eine Idee zu wuchtig ausgefallen. Vielleicht baue ich irgendwann eine Version, die nur halb so dick ist.
Mit dem Rest vom Kapur habe ich auch schon was vor: damit könnte ich mir z.B. Richtstöcke bauen, die mir anzeigen, ob Holzstücke verwindungsfrei sind.
Sascha
als ich mir die verfügbaren Streichmaße angesehen habe, konnte ich mich für keines ruhigen Gewissens entscheiden: entweder gab es so gut wie keine Bewertungen oder zu viele schlechte Bewertungen oder sie waren schlichtweg (für mich) übertrieben teuer.
Also habe ich beschlossen, ein Streichmaß selbst zu bauen. Mag komisch klingen, aber ich wollte es bauen, nicht in erster Linie um damit später zu arbeiten, sondern weil ich dachte, dabei könnte ich was lernen. Ok, benutzen will ich es natürlich auch...
Ich hatte noch zwei Eichenquadratstäbe. Für den Anschlag fehlte mir aber das passende Holz. Beim lokalen Holzlieferanten bin ich dann fündig geworden und kam mit einem knappen Meter Kapur für 2.45 Euro zurück.
In die Eichenstäbe habe ich Nut- und Feder gefräst und kleine Nägel eingelassen. Für den Anschlag habe ich ein Stück Kapur abgesägt, das Stück halbiert, die Aussparung für den Anreißstab geschnitten und innen eine Vertiefung für ein rechteckiges Stückchen Holz ausgestemmt (siehe unten). Als Konter für die Schraube habe dann noch eine Mutter eingelassen und die beiden Anschlagholzstücke gedübelt und verleimt. Zum Schluss habe ich die Feder und auch die Aussparung im Anschlag mit Wachs als Gleitmittel eingrieben und die sichtbaren Holzflächen mit 1-2 Schichten Schellack bearbeitet.
So sieht das ganze jetzt aus:
Auf der einen Seite habe ich zwei Nägel, auf der untern Seite nur einen Nagel eingefügt. Das vordere Stück Holz ist bewusst nicht geleimt, sondern geschraubt, um den Nagel oder auch das Holzstück ggf. mal zu ersetzen.
Wie ich oben schon erwähnt habe, hab ich dort, wo die Schraube den Anschlag arretiert, eine Aussparung ausgestemmt, in die ein kleines Stück Holz passt:
Damit drückt die Schraube nicht direkt auf das Querholz, sondern auf das Holzstückchen, das seinerseits auf das Querholz drückt. Damit verhindere ich unschöne Abdrücke der Schraube im Querholz.
Alles in Allem hat der Bau viel Spaß gemacht. An den Nägeln muss ich noch arbeiten. Die Abdrücke beim Anreißen sind noch nicht das gelbe vom Ei. Vielleicht ersetze ich sie aber auch durch Zirkelmienen (in passender Größe). Außerdem ist der Anschlag eine Idee zu wuchtig ausgefallen. Vielleicht baue ich irgendwann eine Version, die nur halb so dick ist.
Mit dem Rest vom Kapur habe ich auch schon was vor: damit könnte ich mir z.B. Richtstöcke bauen, die mir anzeigen, ob Holzstücke verwindungsfrei sind.
Sascha