(24.10.2017, 01:33)mawoas schrieb: .... Nun frage ich mich wieder: Brauche ich überhaupt eine Abrichte oder könnte man eine gerade Kante nicht auch mit einem Parallelanschlag auf der Kreissäge machen? ...
Erst einmal: Ich habe schon viele Jahre eine Abricht- und Dickenhobelmaschine von Elektra-Beckum (HC 260) und ich möchte sie nicht mehr missen. Dass die gut ist, zeigen die Gebrauchtpreise um immer noch rund 500 Euro ...
Zu obiger Frage. Es geht alles. Man kann durchaus eine "Kante" auch mittels Kreissäge "abrichten". Raten würde ich Dir aber zu einer
kombinierten Abricht- und Dickenhobelmaschine. Ich praktiziere das so: Zuerst werden über die Abrichte zwei Seiten bearbeitet, damit ein rechter Winkel entsteht. Danach stelle ich um und hoble die beiden anderen Seiten. Dabei wird auch gleich die benötigte Dicke gehobelt.
Scharfe Messer vorausgesetzt, habe ich danach kaum noch viel Arbeit mit schleifen. Für meine Zwecke reicht dann die Qualität der Oberfläche oftmals aus. Eine sägeraue Oberfläche (gerade Kante mittels Kreissäge) benötigt m. E. mehr Nachbearbeitung. Probleme wird es geben, wenn Du mal große (hohe) Werkstücke bearbeiten willst. Dann bist Du u. U. gezwungen, auf Umschlag zu sägen. Diese Schnittflächen sind in aller Regel nicht sauber, und Du wirst unzufrieden sein.
Natürlich kann man – manchmal auch
nur mittels Dickenhobel – winklige Kanten erzielen. Wenn ich z. B. Kantholz 12x12 cm hobeln und mir den Abrichtvorgang sparen will, dann schaue ich mir an, ob bereits zwei Kanten zueinander im rechten Winkel sind. Die werden zuunterst auf den Auflagetisch gelegt und die jeweils gegenüber liegende Kante gehobelt. Das ergibt leidlich gute winklige Ergebnisse. Für einen Pfosten beim Gartenhaus durchaus akzeptabel ...
Also, meine Empfehlung geht eindeutig in Richtung Kombi.
Wolfgang