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Verbesserung Tischbohrmaschine Modell Holzmann SB4115N, 380V
#1
Thumbs Up 
Hallo Leute, nachdem ich in den letzten Monaten offline tätig war und leider keine Zeit für Foren und anderes hatte, möchte ich Euch nun wieder ein paar Dinge zur Verfügung stellen.

U.a. benötigte ich eine deutlich präzisere Tischbohrmaschine, einige von Euch wissen ja, dass ich mit der von Rambole empfohlenen Bernardo Vario BM20 liebäugelte.

Mit der Maschine hatte ich nur drei persönliche Probleme:
- Der Preis einer erneuten Anschaffung (eigene Dummheit, klar)
- Nochmal wollte ich keine 380V Maschine mehr anschaffen, um künftig mit der Halle flexibler zu sein (nichts währt ewig, auch keine Hallenmiete)
- Die untere Drehzahl war schlicht immer noch doppelt so hoch wie die von mir angepeilten 200-250 UpM

Dazu muss ich sagen, dass ich an die Holzmann durch einen Gutschein und einen Rabattgutschein für knapp 130€ drangekommen bin. Der normale Ladenpreis beträgt ca. 180-210€. Also kann ich mich nicht beschweren, ich wusste, was ich kaufe.

Es geht um diese Maschine: SB4115N in 400V (230V dürfte sinngemäß ebenso verarbeitet sein)
Das mitgelieferte "Präzisions-Schnellspannbohrfutter" verleitete zu Dauerfrust bzw. Austauschgelüsten.    

Ich habe den Vorteil, dass wir in der Halle noch eine zweite, sehr massive TBM haben, vom Herstller Maxion. Hier konnte ich das MK2-Bohrfutter testweise tauschen und stellte danach die beiden schwarzen Markierungen an der Messuhr ein. Das war das Ziel: In dem Präzisionsbereich konnte ich also mit einem soliden Bohrfutter landen, oder noch besser werden. Schlechter wollte ich nicht akzeptieren.

Beim Bohrfutter entschied ich mich für das OPTIMUM Präzisions-Schnellspannbohrfutter 1-16mm, B16 für rund 60€.
                           
Mit Sicherheit gibt es auch viele andere Bohrfutter, die gleichwertig oder sogar besser wären. Bei dem hier kannte ich aber die Präzisionsbereiche und war mir sicher, was ich kaufe. Tolle Angaben machen viele, in der Praxis ist das leider anders. Ich hatte keine Lust, die spätere Hochzeit von Kegeldorn und Bohrfutter wieder trennen zu müssen.

Beim Kegeldorn kaufte ich den Röhm Kegeldorn Typ 236 MK 2 B16 für 13€. Sicherlich auch ein "Overkill", aber auch hier waren mir die 6€ gegenüber anderen Herstellern egal, der Meß- und Rücksendeaufwand hätte mich mehr gestört.
       

Die Meßergebnisse vorher und nachher habe ich in vier sehr kurzen Youtube Videos dokumentiert, hier im Anschluss stelle ich auch noch die passenden Bilder mit ein.
           

Als Fazit kann ich sagen, dass mich das Ergebnis sehr beeindruckt hat! So habe ich für insgesamt nun etwa 205€ eine sehr präzise Maschine, wobei ich noch in einen Verstellknebelgriff für den Bohrtisch, und eine LED-Lampe investiert habe.

Jedenfalls finde ich das Ergebnis auch für uns alle insoweit sehr lehrreich, weil man mit gezielten Verbesserungen auch bei günstigem Werkzeug hier und da deutliche Verbesserungen erreichen kann. Mit dem nun investierten Geld bin ich Lichtjahre von einer Bernardo oder Optimum Maschine weg.

Wobei mich letztere (Optimum) zum Schluss sehr enttäuscht haben:
Ich schaffe es bei der B23 Pro nicht, den Riemen für Geschwindigkeitswechsel umzulegen! Das ist ein dermaßen massiver (13mm?) Keilriemen, den bekommt man ohne Werkzeug nicht runter. Wer aber hebeln will, wie ich das vom VW Käfer kenne, der steht vor dem Problem, dass es sich dabei "nur" um Aluriemenscheiben handelt. Schlecht, da mal eben mit dem Stahl-Schraubendreher die Riemenscheibe vielfach zu hebeln! Meine Frau brauche ich da gar nicht erst heran zu lassen, ich schaffe es selbst nur mit massiver Kraftanstrengung. Da hilft einem die deutlich verbesserte Spannvorrichtung leider auch nciht (Hebel rechts), wenn trotz maximaler Entspannung der Riemen noch proppenfest auf den Scheiben sitzt. Unser Verkaufsberater fluchte selbst und kam nur auf die Idee, dort ggf. einen schwächeren 10mm Riemen aufzuziehen, aber er konnte es auch nicht als OPTIMal empfehlen. Sehr schade und wenig durchdacht.

Ich hoffe, die Zusammenstellung hilft dem einen oder anderen hier, sich seine Werkzeuge noch etwas zu verbessern! Mir jedenfalls hat es den Schub gegeben, auch mal Werkzeug aus dem Budgetbereich wieder enger in Betracht zu ziehen und dann lieber gezielte Verbesserungen vorzunehmen, wo man sie braucht und haben will.

Was man an der Maschine noch verbessern kann? Eine Menge, bei massiver Belastung neigt sie leider auch bei der Säule etwas zur Stauchung >90°. Daher werde ich die Säule (OEM: Edelstahl, 50mm Rohr mit ca. 1mm Wandstärke) durch ein längeres, massiveres Rohr mit stärkerer Wandung zu ersetzen. Kostet bei einem Meter rund 25€ - was meint Ihr dazu?

Viele Grüße
Stephan


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#2
Hi,

sehr aufschlussreicher Bericht. Ja, das Bohrfutter war a auch bei mir das erste Teil, welches ausgewechselt wurde - ich habe mich allerdings für das Röhm Supra entschieden.
Deine Idee mit der verstärkten Säule finde ich gut und werde das beobachten. Dann auch an meiner Holzmann  Klick neigt sich der Tisch etwa. Ich glaube aber, dass das an der Tischführung liegt und nicht am Rohr. Auf jeden Fall hast du mir den nötigen Antrieb gegeben, mich da mal drum zu kümmern.
Grüße  Shy
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#3
Hy,

Ich habe die Bohrsäule aus den genannten Gründen an meiner TBM bereits gewechselt (Vollmaterial)
Der Effekt hat sich zwar verringert ist aber nicht ausgeblieben.

Grund dafür: Die Art der Befestigung des Maschinenkopfes am Ende der Bohrsäule, obwohl dieser gut 10cm tief auf der Säule sitzt.
Da reicht ein Milimeterchen Spiel und man denkt das sich der Bohrtisch bewegt.

Hier würde es helfen den Maschinenkopf zusätzlich an der Wand zu fixieren, nicht die Säule.

LG,
Löschi
"Ich rate, lieber mehr zu können als man macht, als mehr zu machen als man kann" 
by Berthold Brecht
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#4
Oha, so genau habe ich das noch nie nach geschaut, muss ich mal darauf achten.  Thumbs Up
Grüße  Shy
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#5
Es soll ja Gründe geben weshalb so maches alte Schätzchen eine Säule aus 100mm Vollmaterial hat =)

Meist scheitert es aber tatsächlich nicht an den Säulen selbst sondern an den Aufnahmen Oben und unten. Leider legen hier die meisten Hersteller wenig Wert auf Genauigkeit und versuchen dies durch irgendwelche Klemmvorrichtungen etc. auszugleichen.

Dünne Messingstreifen zum unterlegen können hier sehr hilfreich sein sofern die Aufnahme nicht von Haus aus schief wie Oskar ist.
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#6
Meine Holzmann steht unbelastet recht genau im Blei, aber Du hast natürlich recht, es muss erst nach der Ursache geforscht werden, wo das Spiel sitzt. Daher überlege ich auch, wie beim Beispiel des großen Truppemeisters folgend, die Zahnstangenverstellung und Kurbel komplett auszubauen und rein auf das Arretiersystem mit dem Klemmhebel zu gehen. Dem Zahnstangenmüll aus Guß traue ich sowieso nichts zu, und wenn ich eh alles anziehe, dann kann ich darüber auch gleich verstellen.

Noch was zu Euren Berichten: Wir sprechen tatsächlich von 100mm Vollstahlmaterial???
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#7
(17.10.2018, 15:52)janus38 schrieb: ...
Ich schaffe es bei der B23 Pro nicht, den Riemen für Geschwindigkeitswechsel umzulegen! Das ist ein dermaßen massiver (13mm?) Keilriemen, den bekommt man ohne Werkzeug nicht runter. Wer aber hebeln will, wie ich das vom VW Käfer kenne, der steht vor dem Problem, dass es sich dabei "nur" um Aluriemenscheiben handelt. Schlecht, da mal eben mit dem Stahl-Schraubendreher die Riemenscheibe vielfach zu hebeln! ...
Die B23 Pro habe ich auch in der Werkstatt stehen, kann aber die Schwierigkeiten beim Geschwindigkeitswechsel nicht bestätigen. Vielleicht ist das ein Einzelfall?
Trotzdem ist das ein interessantes Beispiel, wie mit wenig viel erreicht werden kann  Thumbs Up  ...
Gruß
Peter
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#8
100mm hat meine Bohrsäule nicht, die hat 63mm. Aber das ist jetzt Vollmaterial.

Die Wandstärke der alten war sowas zwischen Alu-Folie und Karosserieblech.

LG;
Löschi
"Ich rate, lieber mehr zu können als man macht, als mehr zu machen als man kann" 
by Berthold Brecht
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#9
(17.10.2018, 15:52)janus38 schrieb: Wobei mich letztere (Optimum) zum Schluss sehr enttäuscht haben:
Ich schaffe es bei der B23 Pro nicht, den Riemen für Geschwindigkeitswechsel umzulegen! Das ist ein dermaßen massiver (13mm?) Keilriemen, den bekommt man ohne Werkzeug nicht runter. Wer aber hebeln will, wie ich das vom VW Käfer kenne, der steht vor dem Problem, dass es sich dabei "nur" um Aluriemenscheiben handelt. Schlecht, da mal eben mit dem Stahl-Schraubendreher die Riemenscheibe vielfach zu hebeln! Meine Frau brauche ich da gar nicht erst heran zu lassen, ich schaffe es selbst nur mit massiver Kraftanstrengung. Da hilft einem die deutlich verbesserte Spannvorrichtung leider auch nciht (Hebel rechts), wenn trotz maximaler Entspannung der Riemen noch proppenfest auf den Scheiben sitzt. Unser Verkaufsberater fluchte selbst und kam nur auf die Idee, dort ggf. einen schwächeren 10mm Riemen aufzuziehen, aber er konnte es auch nicht als OPTIMal empfehlen. Sehr schade und wenig durchdacht.

Bei uns an der Arbeit wurde eine kleine Optimum angeschafft, ich glaube es war die B16, bei der hatten wir das gleiche Problem. Einer der Keilriemen saß dermaßen fest, so dass er sich nur mit Werkzeug bewegen ließ. Am Ende stellte sich heraus, dass der Riemen schief aufgelegt war, d.h. er lief auf der einen Achse auf der falschen (zu großen) Riemenscheibe. Die werten Optimumkollegen aus Fernost hatten doch tatsächlich ihr eigenes Produkt falsch zusammengekloppt. Angry
Nach der korrekten Montage war der Riemenwechsel kein Problem mehr.
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#10
Zitat:Was man an der Maschine noch verbessern kann? Eine Menge, bei massiver Belastung neigt sie leider auch bei der Säule etwas zur Stauchung >90°. Daher werde ich die Säule (OEM: Edelstahl, 50mm Rohr mit ca. 1mm Wandstärke) durch ein längeres, massiveres Rohr mit stärkerer Wandung zu ersetzen. Kostet bei einem Meter rund 25€ - was meint Ihr dazu?

Hallo Stefan,

das mit der 1mm Wandstärke kann ich nicht ganz glauben, ich glaube auch nicht dass das Rohr aus Edelstahl ist. Ich habe eine gaaaanz billige Baumarkt Bohrmaschine mit einem 42er Rohr, und das hat schon knapp 4mm Wandstärke. Ich hab das bei meiner TBM auch ausgetauscht weil es für mich zu kurz war.
Ich vermute mal, dass du mit der Stauchung der Säule meinst, dass der Tisch nachgibt oder Maschinenkopf aus seiner Halterung ausgehebelt wird - so ist es jedenfalls bei den meisten Maschinen. Ein 50er Rohr lässt sich nämlich nicht so leicht stauchen.

Gruß Bache
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