Hi, wir hatten uns damit vor Jahren mal beschäftigt, weil wir einen monströsen Trichterzyklon für Weizen bei einem Freund gebaut haben. Geplant war ursprünglich, Fremdstoffe abzuscheidenund die Körner durchfliegen zu lassen. Klappte auch, aber die Anforderungen an den Ansaugteil (Gleichmäßigkeit von Strömung und Unterdruck) ist erheblich, sonst arbeitet der Zyklon nicht einwandfrei.
Andererseits kann man daran auch gutes Feintuning betreiben:
Mit einer hohen Strömung in einem standardgemäßen Chinazyklon oder Dust Deputy hat man eine mittlere bis feine Abscheidung. Erhöht man sie nochmal, wird die Abscheidung immer feiner, weil die Rotation zunimmt. Umgekehrt kann man gröbere Späne auch durch eine geringere Strömungsgeschwindigkeit abscheiden. Regulieren kann man das entweder direkt an der Turbine durch die elektrische Verstellung der Saugkraft, oder durch eine geringe Zugabe von Fremdluft hinter dem Zyklon bzw. kurz vor der Turbine am Saugrohr. Da reichen minimale Bohrungen von 6-8mm für unsere Zwecke aus.
Wir hatten damals eine Menge getestet mit großen Gebläsen und eine Einstellmöglichkeit gesucht. Denn je nach Trocknungsgrad der Körner hatten die unterschiedliches Gewicht und Abscheideverhalten. Am Ende musste man jeden Tag einmal einstellen für den Trocknungsgrad dieses Tages, das hat für eine hervorragende Trennung gereicht.
Bei uns in der Hobbywerkstatt haben wir das Problem, dass die Anforderungen sehr unterschiedlich sind. Schon unterschiedliche Schleifpapiere oder Gitter haben sehr unterschiedliche Staubgrößen, i.d.R. klappt das aber noch recht gut. Die Bandbreite geht dann ja weiter zur Kreissäge oder Bandsäge, auch dort haben wir sehr unterschiedliche Spangrößen. Zuletzt schließt man noch den Handhobel mit an und wundert sich, wieso die eine oder andere Kombination nicht mehr gut funktioniert.
Auch wenn ich kein Freund von der russischen Lösung "viel hilft viel" bin, da ist die Absaugtonne mit drei schaltbaren Motoren von Record Power wirklich gut zu gebrauchen. Je nach Arbeitsgang kann man hier die Motoren zuschalten oder abschalten und schauen, wo die beste Wirkung entfaltet wird. Am Zyklon selbst sollte man wenig verstellen, denn die Dynamiken sind sehr komplex und eine riesige Fummelei. Ich hab in der Werkstatt wenig Lust, mich neben der eigentlichen Arbeit noch um den Zyklon zu kümmern und da herum zu stellen. Mal schnell am Staubsauger nen Poti drehen ist aber einfach und schnell zu bewerkstelligen.
Optimal wäre natürlich eine Art von Zentralstaubsaugeranlage, die bringt Zyklone bereits mit und man könnte auch mehrere in Kaskade schalten mit unterschiedlichen Abscheidegraden. Für den gewöhnlichen Werkstattsauger ist das allerdings nichts, da der Strömungswiderstand zu hoch wird und am Ende keine Effizienz mehr besteht.
Noch eine letzte Idee, die ich selbst aber noch nie ausprobiert habe:
Manche der "richtigen" Dyson Staubsauger haben ein zwei- bis dreifaches Zyklonsystem, das könnte man sehr gut ersatzweise nehmen. Bin sonst sehr für Eigenbau, aber der Zyklon damals hat Monate gebraucht und ich hab ewig an dem Ding geschweißt. Die Zeit stecke ich lieber in meine eigentlichen Projekte oder bin für die Familile da