Hi,
zuerst Michael: Den Begriff "Essenkehrer" habe ich schon seit über 30 Jahren nicht mehr gehört! Aber ich finde es schön, wenn man solche schönen Begriffe weiterhin pflegt!
Christian, der Name "Salrok" klingt mir sehr nach Vulkan, aber da kann ich mich täuschen :-)
Nun endlich zum Heizen:
Einen solchen Katalytofen finde ich auch interessant, allerdings hat er die gleiche Problematik wie so die meisten Verbrennungsöfen: Beim Hantieren mit Verdünner, Lack, feinem Staub usw. fühle ich mich nicht wohl. Bei 20m² ist die Möglichkeit, sich räumlich etwas zu entfernen, wenn man gefährliche Dinge macht, auch nicht gegeben.
Zudem kommt noch der Nachteil des entstehenden CO2, das ist schwerer als Luft und muss daher gezielt abgelüftet werden. Wodurch wieder Kälte eindringt!
Gleiches gilt auch für propanbasierte Heizungen und Anlagen. Letztere (ich weiß nicht, wie das beim Katalytofen ist) bringen auch eine sehr hohe Feuchtigkeit mit in die Werkstatt. Die Schimmelgefahr ist da enorm hoch.
Wir haben inzwischen eine ebenerdige Werkstatt mit etwa 120m² Hallenvolumen zu knapp unter 4m Deckenhöhe. Natürlich mit drei dimensionierten Heizkörpern. Wieso ich das erzähle? Ganz einfach, um Euch eine Einschätzung zu erlauben:
Vor einigen Wochen hatten wir quasi einen Heizungsausfall. Da die Liegenschaft etwas höher im Taunus liegt und in recht exponierter Lage, wird es dort dann schnell und andauernd SAUKALT, Dennoch konnte ich die Halle innerhalb von etwas mehr als einer Stunde super aufheizen, dazu nutze ich etwas wie das hier:
https://www.amazon.de/Baustellenheizung-...B00O9XDPII
Unser Gerät hat 9 oder 11kW. Wenn man das ausrechnet, dass man bei uns innerhalb etwa einer Stunde die Hallenluft von knapp 0° auf ca. 12°C aufheizen kann, sind das rund 2,50€ für eine warme Halle. Danach stellt man "klein" und lässt die Luft zirkulieren, auch ein Deckenventilator hilft im Winter mehr als im Sommer, da die warme Luft wieder nach unten gedrückt wird und sich so gleichmäßig die Energie verteilt.
Bezahlt hab ich für mein Gerät um die 80-100€, es steht seit Jahren griffbereit im Einsatz und war lange Zeit die einzige Art von Heizung, die ich in meinen verschiedenen Garagen beim Käferschrauben hatte. Außer halt dem Schweißgerät, wenn man endlich mal losbraten konnte. Aber das war leider oft erst im Sommer möglich und dann bei gefühlten 50°.
Ich verfolge jede Werkstattschau und auch Kommentar hier hinsichtlich Heizungen. Viele haben tatsächlich keine in der Werkstatt, aber für mich hat das Arbeiten mit Heizung nicht was für Warmduscher, sondern auch mit Effizienz und Sicherheit zu tun:
Es passieren definitiv mehr Unfälle in unbeheizten Werkhallen, als in welchen, in denen ein gescheites Klima herrscht. Ich spreche nicht von 20°, aber 12 bis 14 dürfen es schon sein. Man arbeitet einfach konzentrierter und niemand kann mir erzählen, dass er gerne mit Rollbrett über den eiskalten Boden robbt, um unter dem Käfer an die Achse zu kommen!
Also ich würde keine zusätzliche Feuerstätte beantragen beim Essenkehrer, außer, es wäre auf Dauer meine eigene Bude. Stattdessen finde ich die Lösung mit der E-Heizung prima, zumal auch vollkommen ungefährlich. Und zum Trocknen von Lacken kann man das Teil außerdem noch verwenden ;-) Bei meiner kann man noch zwischen einer und drei Phasen wechseln, leider habe ich das genaue Gerät nicht mehr als Link.
Für Deine 20m² wird sicher schon die kleinste Ausgabe für nen Fuffziger reichen, ggf. tut es auch ein Ölradiator.
Noch eine Sache, da Deine Werkstatt ja aktuell leer ist:
Unterschätze nicht die Energie, die in Gegenständen und Material gespeichert wird! Bei uns dauert es fast drei Tage, bis alles einigermaßen mal auf Temperatur ist. Bis dahin fühlt sich der schwere Tisch von der Kreissäge immer noch eiskalt an, das Holz und das Metall strahlen richtig Kälte ab, wenn man es vom Stapel hebt. Umgekehrt hatte ich nach dem Umschweißen eines größeren Stahltischs im vorletzten Sommer noch eine Woche lang Temperaturen von mehr als 10° über Außentemperatur. Den schob ich abends in die Halle und das Dingen strahlte Hitze ab wie ein Specksteinofen *gg*
Daher kann bei einer einigermaßen isolierten Umgebung auch eine niedrige, aber konstante Beheizung energiesparender sein, als eine punktuelle Heizung. Die Werkstoffe werden es danken, insbesondere Massivholz!
Zuletzt noch etwas, das man auch gerne vernachlässigt:
Die Dauerschmierung der E-Werkzeuge (Kreissäge, Hobel, Akkuschrauber...) ist für bestimmte Temperaturbereiche vorgesehen. Unterhalb dieses Bereichs findet keine wirksame Schmierung statt und die Geräte leiden deutlich. Man kann bei größeren Maschinen hier spezielle Änderungen an den Fetten vornehmen, manche Gerätehersteller haben dazu genauere Angaben. Umgekehrt habe ich auch schon bei einem Freund gesehen, wie das eigentlich feste Fett nur so aus seinem Makita tropfte. Er ist Dachdecker und stand im Hochsommer auf einem Flachdach mit der Flamme vor den Füßen und den Makita im Holster an der Seite. Das Gerät hat auch nicht lange gelebt, später machte er es mal auf und es waren richtige Abriebspäne zu sehen.