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Heizung ausgefallen – Alternative Pelletheizung!?
#1
Wie es so ist im Leben – Heizungsausfall zu Beginn der Heizperiode Angry

Da es noch eine alte Gasheizung ist, suchen wir nach echten Alternativen. Der Gasanbieter hatte den monatlichen Abschlag von 350 Euro auf 700 Euro angehoben. Also ist Handeln angesagt.

Wir tendieren zu einer Pelletheizung. Deshalb meine grundsätzliche Frage:

Hat jemand hier im Forum so eine Pelletheizung und kann mir von seinen Erfahrungen berichten?

Vielen Dank.
Wolfgang

PS: Geheizt werden sollen rund 250 m² Wohn- und Nutzfläche (rund 700 m³).
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#2
Hallo Wolfgang,

Erstmal: Schöne Scheiße!

Ich kann Deinen Impuls „Weg vom Gas“ gut nachvollziehen. Grundsätzlich können Pellet-Heizungen eine Lösung sein, und zusätzlich solltest Du bedenken, dass je nachdem wie alt Deine nun ausgefallene Gasheizung war, Du mit einer neuen Gas-Brennwert-Heizung deutlich weniger verbrauchen würdest und somit der Abschlag auch sinken würde. Dazu kommt - zumindest hier in der Gegend rund um Düsseldorf - dass die Pelletlieferanten in Folge des Ukraine-Kriegs Probleme bei der Beschaffung haben und deswegen außer Stammkunden niemanden beliefern. Meine Nachbarn hatten Anfang des Jahres Mühe und Not, ihre neue Pelletheizung in Betrieb zu nehmen, weil niemand sie beliefern wollte. Das kann bei Dir in der Gegend aber anders sein.

Mein Tipp wäre, Deine Situation mit einem guten Energieberater zu beleuchten und Dir von ihm eine Lösung empfehlen zu lassen, anstatt sich im Vorfeld auf eine Lösung festzulegen. In der Regel kennen die die aktuellsten Förderprogramme und können Dir damit das für Dich passende, kostengünstigste Konzept erstellen. 

Viele Grüße
Peter
Sawdust is man-glitter!
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#3
Pelletheizung macht genauso viel Arbeit, wie jede andere Holzheizung.
Zwei Mal im Jahr siehst Du aus wie der Schornsteinfeger selbst.
Förderschnecken wollen gereinigt werden, genauso wie die Züge im Kessel.

Sei Dir dessen gewahr.

Ja, Du hast im Zweifel einen Pellet-Bunker, aber der braucht auch Platz und kostet fertig gekauft wie selbst gebaut Geld.
Du kannst einen Tages- oder Wochenbehälter davor bauen, welcher automatisch aus einem Bunker oder von Hand befüllt wird. Die Technik kostet auch Geld und jünger werden wir alle nicht, was das Säckeschleppen angeht. Die haben je 25kg.

Was genau ist an Deiner alten Heizung kaputt? Wenn es nur eine Kleinigkeit ist, solltest Du jetzt nichts über's Knie brechen. Lieber die Kleinigkeit erstmal fixen, das gibt Zeit um die Optionen gegeneinander abzuwägen.

Erzähl' ruhig Mal.

MfG
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#4
Ist die Gasheizung jetzt schon ohne Funktion? Oder kann sie noch repariert werden und ein Ersatz-Heizsystem wird erst einmal nur geplant. Denn an einer Gasheizung lassen sich einzelne defekte Komponenten gut austauschen. Man muss nur wollen, bzw. dem Fehler auf den Grund gehen. Oder wittert die Heizungsfirma ein Geschäft?
Wäre eine Kombination Erdwärme und Photovoltaik eine Option? Wird teuer, wird aber auch subventioniert. Erdwärme mit 40%. Nur eine passende Firma für die Erdbohrung zu finden könnte dauern.
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#5
Erst einmal vielen herzlichen Dank für die schnellen Antworten.

Heute war der Heizungsmensch hier, nachdem wir über eine Woche nicht heizen konnten. 16 Grad im ganzen Haus, aber da wir nicht frostig veranlagt sind, war das noch gut auszuhalten. Ich wasche mich eh schon seit rund 30 Jahren früh nur kalt, mir hat das nicht so unbedingt was ausgemacht. Ist aber nicht Sinn und Zweck, keine Heizung zu haben ...

Die Heizung ist eine Viessmann und schon >30 Jahre alt. Der alte Heizungsmensch hatte schon geraume Zeit darauf hingewiesen, dass da mal etwas Neueres her müsste. Aber sie lief und lief und lief. Wir hatten die Heizung über den Sommer eh abgestellt, nun sollte sie wieder angestellt werden. Aber sie wollte nicht. Der eine Heizungsmensch, den wir neu hatten, hatte einen Termin erst im November, den »alten« wollten wir eigentlich nicht mehr, weil er einen Haufen Mist gemacht hat. Aber der hatte eben einen zeitnahen Termin, und nun war er heute da.

Er hat zwei Stunden rum gebaut, überall mal gewackelt, ohne wirklich eine Plan zu haben, Kontakte gesäubert, Rohre abgeklopft, Brenner nachgeschaut. Dies und das vermutet, um dann auf eine kostenintensive Reparatur hinzuweisen. Dann, wie aus heiterem Himmel, ging die Heizung wieder. Natürlich eine wortreiche Erklärung, worin der Fehler bestand. Allerdings wenig überzeugend. Sei's drum ...

Sie wird wieder ausfallen, das ist uns klar. Deshalb haben wir uns für eine Pelletheizung entschieden. Soweit sind wir schon. Die Beschaffung von Pellets ist für uns in Polennähe kein Problem. Auch haben wir hier in der Nachbarschaft (25 km) eine Firma, welche die Pellets selbst herstellt. Also das stellt kein wirkliches Problem dar.

An der favorisierten Heizung ist direkt ein 200 kg-Bunker dran. Die Pellets kaufen wir in Säcken. Saubere Sache. Stapelmöglichkeit haben wir direkt in Heizungsnähe.

Dadurch, dass die Heizung erst einmal wieder läuft, haben wir sozusagen eine Galgenfrist. Und diese möchte ich nutzen, mich besonders zu den Vor- und Nachteilen auszutauschen, also zu dem, womit wir rechnen müssen. Ja, es kommt ein gewisses Maß an Aufwand auf uns zu, den wir bei der Gasheizung nicht hatten. Aber wir wollen weg von Gas oder Öl. Wir wollen weitgehend unabhängig sein von den Leuten, die in dieser Regierung hantieren, bar jeglicher Ahnung von dem, was sie machen. Wer weiß, was kranke Hirne noch so alles ankurbeln, was die Menschen noch mehr belastet. Aber das mal nur am Rande ...

»Wäre eine Kombination Erdwärme und Photovoltaik eine Option?« Eine Kombination aus Erdwärme und Photovoltaik bringt bei diesem alten Haus (Baujahr irgendwie in den 1920er Jahren, oder 1930 ...) nichts. Zu hoher Aufwand.

»Was genau ist an Deiner alten Heizung kaputt?« – Der Wichtigtuer hat es ja nicht gesagt. Irgendwas hat er wohl bei seinem scheinbar planlosen Hantieren gemacht. Aber was genau – keine Ahnung.

»Mein Tipp wäre, Deine Situation mit einem guten Energieberater zu beleuchten« Peter, in diese Typen habe ich Null Vertrauen. Von Häuslebauern und Sanierern hörte ich, dass diese »Energieberater« nicht beraten, was für den Geldbeutel des Kunden gut ist ... Gibt sicher auch Ausnahmen, aber nach denen zu suche, bin bin ich nicht gewillt.

So, viel gelabert, wenig gesagt ...

Wolfgang

PS: Bitte fragt weiter. Was habt ihr für Pelletheizungen bzw. welche Hersteller?
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#6
Wenn der andere Heizi seinen Termin noch frei hat, lasse ihn dann trotzdem auch nochmal kommen.

Wenn der alte Heizi das Ding per Zufall wieder an'n Gang gekriegt hat, hat der neue hoffentlich mehr Ahnung.

Manchmal hilft auch ein frischer Blick auf die Geschichte.


Ich habe einen alten Solvis Pelletkessel, Modell Lino 2. Das ist ein Lizenzprodukt von KWB.
Dass das Ding in dem Haus steht, ist aber nicht auf meinem Mist gewachsen. Ich hätte wohl direkt das Original genommen.
Den Werkskundendienst von KWB kann man gebrauchen, Bei Solvis bringt man als fachkundiger Betreiber den Typen am Telefon ganz schnell zum Kapitulieren.

Generell gilt die Prämisse: Gute Holzkessel gibt's nur aus Bayern oder Österreich. Also KWB, Hargassner, HDG und wie die nicht alle heißen. Dafür am Besten mal im Holzheizer-Forum umschauen und fragen.

Und mach' nichts megakompliziertes. Du brauchst einen Kessel, einen Puffer bzw. bei Platzmangel eine Pufferkaskade in Reihenschaltung und jeden Heizkreis gemischt.
Warmwasser würde ich über eine Brauchwasserwärmepumpe machen, welche zusätzlich einen Wärmetauscher drin hat, welcher von einem direkten Heizkreis vom Pelletkessel bespielt werden kann, wenn der in der Heizsaison läuft oder die BWWP es aus irgendwelchen Gründen alleine nicht mehr schafft. Holz heizen im Sommer ist nicht so der Bringer, daher kombinieren das viele auch mit Solarthermie für Warmwasser. aber die Fläche lässt sich für PV effektiver nutzen und dann hat man lieber eine BWWP für den Sommer.
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#7
Grundsätzlich ist jeder, der sich für "Raus aus Öl und Gas" entschieden hat, schon einen Schritt weiter.
Meine Erfahrung mit Pellet-Heizung:
Bekannte haben sich von 10 Jahren ein Haus gebaut und den Pelletheizkessel als Kaminofeneersatz im Wohnzimmer stehen. Macht was her, absolut geräuscharm aber nicht ganz billig. Zuleitung in den Ofenspeicher über Saugleitung /Schnecke.
Das Ding rennt und ist im Verbrauch günstig.
Ich selbst bewohne eine große Wohnung in einem 5-Parteienhaus mitzusammen knapp 400 qm Wohnfläche.Das Haus wird über eine Pelletzentralheizung bezeizt. Marke Viessmann. Problemlos und steuerbar wie jeder andere Heizkessel, Verbrauch des Hauses pro Jahr ca. 5 to.
Trotz deiner Allergie gegen Berater würde ich dir zumindest sowas ähnliches empfehlen, ohne eine Rechnung, wieviel Energie pro qm Wohnfläche das Haus benötigt, kannst du in der Dimensionierung einer neuen Heizung nur ALLES falsch machen.

Ich kann Pellet nur empfehlen und wenn unser Wunsch nach Immobilienerwerb jetzt bald aufgeht wird eine bestehende Heizung so schnell als möglich auf Pellet umgerüstet.
Grüße
----
Wos I net konn, konn Silikon
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#8
(16.10.2023, 15:00)wiedapp schrieb: ... Und mach' nichts megakompliziertes. Du brauchst einen Kessel, einen Puffer bzw. bei Platzmangel eine Pufferkaskade in Reihenschaltung und jeden Heizkreis gemischt. ... Warmwasser würde ich über eine Brauchwasserwärmepumpe machen ...

Nein, da kommt kein komplizierter Schnickschnack ran. Wir haben jetzt die Heizung mit einem durchgängigen Strang in das Obergeschoss und die untere Wohnung. Keine getrennten Kreisläufe. Ein kleines Ausgleichgefäß zwischen. Mehr nicht. Das werden wir auch beibehalten.

Warmwasser machen wir mittels Durchlauferhitzer (ein Mal hydraulisch unten, ein Mal elektronisch oben) in jedem Stockwerk. Hat sich die letzten 20 Jahre gut bewährt.

Wolfgang

(16.10.2023, 15:50)Christian Neumann schrieb: Grundsätzlich ist jeder, der sich für "Raus aus Öl und Gas" entschieden hat, schon einen Schritt weiter. ...

... Ich selbst bewohne eine große Wohnung in einem 5-Parteienhaus mitzusammen knapp 400 qm Wohnfläche.Das Haus wird über eine Pelletzentralheizung bezeizt. Marke Viessmann. Problemlos und steuerbar wie jeder andere Heizkessel, Verbrauch des Hauses pro Jahr ca. 5 to. ...

... Ich kann Pellet nur empfehlen ...

Christian, vielen Dank für Deine Empfehlung. Klare Aussage!

Wolfgang

PS: Was sind das für Pellets? Stimmt es, dass nur Laubholzpellets verwendet werden sollen/dürfen?
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#9
Moderne Pelleter sind zwar regelbar und es gibt sogar Brennwerttechnik, dennoch mag es keine Holzfeuerung, wenn die nur auf Halbgas läuft und taktet.
Du brauchst einen Puffer alleine schon für vernünftige Laufzeiten.

Zu allererst muss jedoch ermittelt werden, wie viel Heizleistung die Bude überhaupt benötigt. Ein Kessel drei Nummern zu groß kann man bei Gas oder Öl machen, bei Holz weiß man dann nicht mehr wohin mit der Wärme und takten mögen die genauso wenig wie Wärmepumpen. Das kannst Du zum überwiegenden Teil selbst erledigen, wenn Du das Tool von Heizreport.de benutzt. Ich habe das für meine Eltern noch zu Fuß erledigt, was Recht kompliziert werden kann. Ein Arbeitskollege mit SHK-Hintergrund hat das Heizreport-Tool für sich benutzt und war begeistert.

Mache Dich unbedingt schlau und nutze die Beratungsangebote der Hersteller. Einige haben Vorführ-Standorte über ganz Deutschland, vorwiegend jedoch im südlichen Teil, verteilt.
Sieh' zu, dass Du mehrere Muster-Anlagen besichtigen und deren Betreiber ausfragen kannst. Auch, wie zufrieden sie mit dem Kundenservice sind, sowohl durch den Handwerker, als auch durch den Werkskundendienst.
Evtl. hast Du in der Umgebung und oder im direkten Bekanntenkreis ja jemanden, der auch Pellets heizt und kannst den ausfragen.

Und ganz wichtig: Wie treten die Leute dem Kunden gegenüber auf?
So habe ich zum Beispiel den einen der beiden Installateure aus dem Rennen genommen, weil er absolut nicht kundenorientiert bei meinen Eltern rum gelaufen ist, alles besser wusste und Pi mal Hühnerauge und am Daumen vorbei Schätzeisen gespielt hat (der wollte hier doch echt eine Therme mit wieder 24kW einbauen, dabei ist selbst die von mir auf 70% gedrosselte 20kW-Version noch zu groß! Nur noch kleiner wäre zu klein...).
Der andere ließ wenigstens anständig mit sich reden und hat gemerkt, dass er mir nicht mehr viel erzählen muss...

Zu den Pellets: In der Regel fordern die Hersteller DIN EN Plus A1 Ware.
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#10
Ich würde gerne noch einen weiteren Aspekt mit in Rennen nehmen. Wie sieht die Zukunft für das Haus aus? Ist an ein Verkauf in einigen Jahren gedacht? Aus Altersgründen? Wenn ja, würde ich mir auch darüber Gedanken machen, welches Heizsystem den größten "Wiederverkaufswert" beim Hausverkauf darstellt. Denn ich würde mir kein Haus kaufen wollen, das mit Pellet/Holz beheizt wird. Ist für mich nicht Umweltgerecht und eine richtig große Wette auf die Zukunft. Denn was macht die Politik mit diesem Heizsystem (extra Besteuerung?, schärfere Grenzwerte für die Abgase?), oder wird es noch Pellets/Holz geben? Wird es noch Wälder geben, die dafür genutzt werden dürfen, oder erlassen andere Länder (Polen?) ein Exportverbot, weil deren neue Regierung (Grün?) das verbietet? Ja, ist hoch spekulativ. Doch beim Heizen mit "Nachwachsenden" Rohstoffen gehen die Meinungen sehr auseinander.
Ich möchte hier keine Diskussion pro oder contra Pelletheizung lostreten, dafür wäre ein eigenes Thema sicherlich besser.

Ach ja, und bewerte den unfähigen Heizungs-Technik-Fritzen bzw. dessen Firma bei google entsprechend niedrig. Damit Andere gewarnt sind. Denn es ist unglaublich schwer "Handwerker" vor Auftragsvergabe richtig einschätzen zu können, wenn man mit den Firmen noch nichts zu tun hatte.
Bei mir war es im Winter 21/22 so, dass ich 5 Firmen beauftragen wollte und alle 5 mir noch nicht einmal einen Termin geben wollten, da entweder Neukunde, falsches Marke der Gastherme, die sie nicht warten, oder oder oder. Dabei entweder direkt gesagt haben, ist nicht, oder mich vergeblich auf einen Rückruf warten lassen, um dann zu sagen, oh, das war ein Missverständnis. Üble Branche. Rolleyes
Ich habe dann das Problem selbst in die Hand genommen, Fehlercode 40, Wartungshandbuch studiert, in google entsprechende Foren durchgelesen, und am Gerät ausprobiert. Es ging letztendlich nur um den Wasserkreislauf, Gas war nicht betroffen. Und die eigentliche Ursache war dann doch nur Luft im System, die erst trickreich entfernt werden musste.
Spannend war Monate später die Abgasuntersuchung durch den Schornsteinfeger....... alles prima Werte. Ist alles kein Hexenwerk, auch Heizungssystem nicht. Smile
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