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https://bastler-treffpunkt.de/thread-hab...6#pid87066
Ich gebe Dir da vollkommen recht. Aus rein technischer Sicht fällt mir, abgesehen von privater Cloud und nächtlichen Backups, keine Anwendung auf Sicht ein, die eine höhere Bandbreite als 250/40 erfordern könnte. Wobei mir am liebsten 40/250 wären, dann wäre ich auch glücklich beim Sichern meiner 30TB.
Meine Überlegung geht rein in die Erfahrungswelt von Analog -> ISDN -> DSL Anschlüssen rein. ALs DSL der verbreitete Standard wurde, gab es die letzten Flatrates (Sonnet.de damals!) nur noch für teures Geld, 79€ oder dergleichen, wo man vorher 30-40 zahlte.
Glasfaser hat mittel und langfristig gewaltige Vorteile für die Anbieter und den Backbone, daher gehe ich davon aus, dass man bei den DSL Anschlüssen in 5 oder 10 Jahren auch das Tarifangebot anziehen wird. Das deckt sich auch mit der Einschätzung meines ehemaligen Telekomiker-Kumpels, der inzwischen bei der Regulierung in Eschborn arbeitet. Immerhin ist das auch der Grund, weshalb sich ISDN nicht gehalten hat. Ich genoß den Luxus (zwei B-Kanäle und mit dem D-Kanal konnte man auch toll spielen), alleine "Rrf bei besetzt" war erste Sahne. Aber heute bekommt man auf die gleiche Leitung eben eine 250MBit DSL, wo früher nur die Bandbreite für ISDN bereitgehalten wurde. Das werden die Anbieter nicht ewig hinnehmen, zumal in der Glasfasertechnik noch riesige Sprünge (mehrfarbig, rotierende Colortechniken usw,) zu erwarten sind.
Hat man beide Techniken im Keller und ggf. noch die Satschüssel auf dem Dach, hat man maximale Auswahl und kann sich die beliebigen Tarife wählen, wie man will.
Muss man dagegen irgendwann teurere DSL als proprietärer Technik bezahlen, wird man fluchen. Daher sehe ich das schlicht als Fallback.
Bei vielen anderen Techniken denken und handeln Menschen ähnlich, sonst gäbe es keine Balkon- oder viele allgemeine Solaranlagen hier im Lande. Bis da der realistische break-even erreicht ist, dauert es auch Jahre und ist ungewiss, aber man hat einen Puffer gegen beliebige Preisentwicklungen, wenn man rein zum Vollbezug verpflichtet wäre.
Also meine Empfehlung: Leg Dir den Mist in den Keller, nimm die zwei Jahre mit und schaue dann im zweiten Jahr, welche Anschlusstechnik Du ab Vertragsablauf nehmen magst. Dann bist Du immer für beide Optionen offen und Dir kann egal sein, was Martkt und Technik langfristig machen. Aber einen Anschluss später mal nachzurüsten, wird nicht billiger werden:
Jetzt machen das meist Billigbautrupps und in Massenabwicklung, Dir dann extra die Straße aufbuddeln usw. wird erheblich teurer.
Am Ende werden bei der DSL-Technik diese Menschentypen bleiben und die wird man früher oder später zur Kasse bitten:
- Mieter mit einem uneinsichtigen Vermieter
- Bewohner von Bereichen, an denen Glasfaser schlicht nicht lohnte und die heute schon froh sind, 6'Mbit oder 16' zu haben, Aussiedlerhöfe etc.
- Leute die dachten, kann ich immer noch machen (klar, aber dann zu anderen Preisen)
- Leute, denen es schlicht egal ist. Davon haben wir hier viele im Dörfchen, jenseits der 80 ist es ja eigentlich egal, wenn man sowieso niemandem was vererben kann oder sich den Stress antun mag. Wenn ich mit denen hier spreche, die sind immer noch "beim Amt" oder "bei der Post" Kunden. Einer hat sogar noch einen schönen alten Fetap da stehen, mit Wählscheibe. Und alle Nummern im Kopf
Klar, muss jeder selbst entscheiden. Aber bezogen auf meine rein markttechnische Argumentation, dass man als DSL Kunde irgendwann gekniffen sein wird, vermisse ich noch ein Gegenargument. Ich sehe keines, und habe hier im Ort auch noch keines gehört, das Bestand hatte.
Außer "mein Vermieter", "meine Frau will das nicht", klar, zwingen muss man ja niemand.
Nicht falsch verstehen: Ich mag die beiden erwähnten Anbieter (Dt. Giganetz und Dt. Glasfaser noch weniger) auch nicht. Aber wie beim Hausbau, am Ende muss man es sachlich entscheiden und ich habe in meinem Leben festgestellt, dass es unendlich besser ist ,die Wahl zu haben, als hinterher zu rennen :-)