Hallo, ich habe einen ähnlichen Aufbau (bei Gelegenheit stelle ich mal Bilder vor) mit einer Absaugtonne und einem 60L Fass mit einem bauähnlichen Zyklon drauf. Das Zeug nutze ich vorrangig an der Handkreissäge und zum Schleifabsaugen bei meinem 150mm GEX.
Es hat mir lange Zeit mal sehr gute bis sehr schlechte Dienste geleistet und ich habe nicht herausbekommen, woran es lag. Veränderliche Ergebnisse bei gleichem Setup verwirren immer sehr. Bis ich das Teil mal mit Y-Stück unter der GTS10XC stehen hatte bei einem Ausbauprojekt und extrem gute Absaugergebnisse bekam. Also hab ich rumgespielt und mehr zufällig den Fehler gefunden, als ich ein Stock mit Bindfäden mal zur Luftillustration in einem halbtransparenten Schlauch zwischen Zyklon und Tonne gehalten habe.
Analyse:
Ich hatte den maximal größten Schlauch (waren glaub ich 100mm oder leicht darunter) zwischen Absaugtonne und Zyklon. Kurz vor dem Zyklon erst den Adapter von der Größe auf den kleineren Zyklondurchmesser.
Sowas habe ich an anderer Stelle, an denen ich mich in der Vergangenheit schon zu Absaugsystemen ausgeschrieben hab, immer abgeraten. Meine Begründung dafür ist das dann auftretende Venturi-Prinzip, bei dem es u.a. bei Querschnittvergrößerungen in Richtung Absaugziel zu Strömungsverlangsamungen kommt und dementsprechend auch zum Absetzen von Material.
Hier habe ich aber noch einen anderen Effekt entdeckt: Um den in der Mitte der Tonne hängenden Filter zu schonen, hat die Schlauchdurchführung in die Tonne einen Abweiser innen, d.h. der Luftstrom wird innen scharf umgelenkt an die Tonnenwand. Das kann nur zur Filterschonung geplant sein, sollte das zu einer Rotation gedacht sein, wäre die Tonneneinführung mehr tangential sinnvoll gewesen, wie es z.B. Record Power bei den Absaugtonnen zeigt.
Zurück zu meiner Tonnen-/Schlauchkombination: Durch die Umlenkung entstand, neben einem Leistungsverlust, auch eine Luftverwirbelung, deren Rotation sich durch den breiten Schlauch bis zum Zyklon fortsetzt. Sehr mir nach, dass ich da keine Studie draus gemacht habe, jedenfalls habe ich zunächst testweise ein Zwischenstück eingesetzt, das mit provisorischen Flügeln der Rotation entgegenwirken sollte. Das verbesserte das Ergebnis schon deutlich und die Rotation wurde gebrochen. Wie sich das nun in den Zyklon und dessen unten befindliche Abscheidetonne fortsetzt, keine Ahnung. Aber offenbar stört diese nachgelagerte Rotation die Zyklonsrotation und dementsprechend auch deren Abscheidewirkung. WIe ich bereits mal geschrieben habe: Der Zyklon benötigt einen gleichmäßigen Luftstrom, um sauber arbeiten zu können. Unterbrechungen oder starke Schwankungen im Luftstrom lassen den "Tornado" zusammenbrechen und dementsprechend auch die Abscheideleistung.
Lösung:
Da das beschriebene Flügelelement brauchte ich woanders und da es auch schlecht in das System integrierbar war, habe ich nun den Schlauch gleich an der Tonne reduziert und einen 60 oder 70mm Schlauch bis zum Zyklon angeschlossen - das klappt perfekt. Offenbar war die Strömungsleistung von 50 auf 100mm do langsam im letzten Schlauchstück, dass dort eine solche ungünstige Strömung auftreten konnte.
Was noch den verwirrenden Effekt mit der mal guten und schlechten Leistung angeht:
Es handelt sich um mein mobiles System, das ich auch mal versetze, umstecke oder mit auf eine Baustelle außer Haus nehme. Dann liegen, je nach Begebenheiten, die Rohre unterschiedlich. Dadurch war der Strömungseffekt im Rohr mal stärker oder mal überhaupt nicht ausgeprägt. Mit dem 60mm Schlauch ist es gleich, da ist das Ergebnis konstant.